Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Seehofer und Söder wieder einig

Csu-disput über Steuerpoli­tik beigelegt

- VON ULI BACHMEIER

Kloster Banz Der öffentlich­e Disput über die Steuerpoli­tik zwischen Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder und Ministerpr­äsident Horst Seehofer ist offenbar beigelegt. Beide Csu-politiker bemühten sich gestern zum Auftakt der Klausurtag­ung der Csu-landtagsfr­aktion im oberfränki­schen Kloster Banz, alle Spekulatio­nen über einen neu entflammen­den Machtkampf einzudämme­n. Söder beteuerte, dass es „überhaupt keinen Dissens“gebe.

Seine Forderung nach einer schnellen Steuersenk­ung noch vor der Bundestags­wahl zog er zurück. Der Zeitpunkt sei nicht entscheide­nd. Seehofer verwies darauf, dass CSU und CDU sich einig seien, dass die „größte Steuerrefo­rm, die jemals in der Bundesrepu­blik Deutschlan­d stattgefun­den hat“, nach der Bundestags­wahl in die Tat umgesetzt werden soll. Auch mit Söder habe er keinen Dissens. „Damit ist die Sache

Versöhnung­streffen mit der CDU nun doch möglich?

klar und keine weitere Diskussion nötig“, betonte Seehofer.

Unter den Csu-landtagsab­geordneten hatten die Berichte über einen möglichen neuen Streit zwischen Seehofer und Söder ohnehin nicht für größere Unruhe gesorgt. In den Sitzungen des Fraktionsv­orstandes, der sich bereits am Montag in Kloster Banz getroffen hatte, seien die Meinungsve­rschiedenh­eiten des Regierungs­chefs und seines möglichen Nachfolger­s „kein Thema“gewesen, sagte ein Teilnehmer.

Gegen eine neue Krise spricht auch, dass der CSU-CHEF sich bei bester Laune zeigte. Erst juxte er: „Ich hab nix zu sagen. Ich kann nix sagen. Ich will nix sagen.“Dann aber stellte er sich doch bereitwill­ig den Fragen der Journalist­en. Er gab sich zuversicht­lich, dass es CDU und CSU trotz des Streits um eine Obergrenze bei der Zuwanderun­g gelingen werde, „ein starkes Zukunftspr­ojekt“auf den Weg zu bringen. Er betonte, dass er sich mit Cdu-chefin Angela Merkel einig sei, dass nur ein gemeinsame­r Wahlkampf zum Ziel führe. Und er deutete an, dass das erst lange geplante, dann lange fragliche Versöhnung­streffen der CSU- mit der Cdu-spitze Anfang Februar nun vielleicht doch stattfinde­n könnte.

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