Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Langer Weg zurück ins Leben

Axt Attacke Chinesen sind wieder in der Heimat. Noch tun sie sich schwer

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Würzburg Die chinesisch­en Opfer des Würzburger Axt-anschlags sind weiterhin auf medizinisc­he Hilfe angewiesen. Die vier Betroffene­n aus Hongkong seien inzwischen wieder in ihrer Heimat und hätten auch zum Teil wieder begonnen zu arbeiten. Sie seien aber weiterhin in medizinisc­her Behandlung, sagte Hans-peter Trolldenie­r von der Würzburger Gesellscha­ft für Deutsch-chinesisch­e Freundscha­ft (GDCF). Da viele der Behandlung­en nicht von der Krankenver­sicherung übernommen werden, sammelt die GDCF Spenden.

Die beiden 62- und 58-jährigen Eheleute, ihre inzwischen 27-jährige Tochter und deren 31 Jahre alter Verlobter waren vor einem halben Jahr von einem Flüchtling, der sich zur Terrormili­z IS bekannte, mit einer Axt und einem Messer angegriffe­n worden. Sie verbrachte­n ihren Urlaub in Deutschlan­d und waren in einer Regionalba­hn unterwegs nach Würzburg, als der Täter auf sie losging. Alle vier wurden schwer ver- letzt. Der 31-Jährige lag fast zwei Monate im künstliche­n Koma. Dennoch ist er es, der am schnellste­n wieder ins Berufslebe­n zurückgeke­hrt ist. Als Ingenieur sei er der Hauptverdi­ener in seiner Familie, erklärte Trolldenie­r. „Er ist ein pflichtbew­usster junger Mann.“Deshalb habe er bereits im Dezember begonnen, wieder voll zu arbeiten. „Schrittwei­se Wiedereing­liederung ins Arbeitsleb­en – das gibt es in Hongkong nicht.“Ende des Monats habe er einen Rückfall erlitten. Inzwischen arbeite er aber wieder.

Auch der 62-jährige Familienva­ter leidet nach wie vor unter seinen Verletzung­en. „Er ist noch nicht wieder so, wie er zuvor war.“Die GDCF betreut normalerwe­ise chinesisch­e Studierend­e und Dozenten, die an die Würzburger Uni kommen. Den Kontakt zu den Anschlagso­pfern stellte eine Krankensch­wester her, die die Opfer in der Uniklinik betreute. Trolldenie­r zeigte deren Angehörige­n und – sobald das möglich war – auch den Opfern Würzburg und fuhr mit ihnen ins fränkische Weinland. „Wir haben versucht, sie an ein normales Leben wieder heranzufüh­ren“, sagte er. Die Opfer zeigten sich sehr dankbar für die Unterstütz­ung. Die 27-jährige Tochter der Familie möchte noch mal nach Deutschlan­d kommen, sagte Trolldenie­r.

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Foto: dpa Hans Peter Trolldenie­r den für die Axt Opfer. sammelt Spen

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