Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Für ihn war Falco der Hansi

Interview Horst Bork war Manager und Wegbegleit­er des österreich­ischen Popstars. Zum Start eines neuen Musicals über den exzentrisc­hen Künstler, das am Samstag in Augsburg zu sehen ist, erinnert er sich an die gemeinsame­n Jahre

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Herr Bork, am Freitag hat „Falco – Das Musical“Weltpremie­re in Kempten, am Samstag kann man es in Augsburg sehen. Sie waren zwölf Jahre Manager und Freund von Falco und haben nun auch die Produzente­n des Musicals beraten. Was gab es da für Sie zu tun? Horst Bork: Durch meine Nähe zu Falco weiß ich natürlich mehr über seine Person, als Leute, die einfach nur eine Story entwickeln. Das sogenannte Feintuning war meine Aufgabe.

Bork: Wir haben intern Falco ja nie bei seinem Künstlerna­men genannt, für uns war das immer der Hans oder der Hansi. Das sind diese Kleinigkei­ten, die ich eingebrach­t habe. Aber auch bei der musikalisc­hen Auswahl habe ich Tipps gegeben. 20 Titel sind im Musical zu hören, und da sind nicht nur die großen Hits dabei, sondern auch einige andere sehr interessan­te Songs, die nie so populär wurden, obwohl sie wunderbar sind.

Erzählt das Musical die Biografie von Falco oder gibt es eine andere Dramaturgi­e? Bork: Das Musical erzählt markante Fixpunkte aus seinem Leben, die in Spielszene­n auf der Bühne zu sehen sind. Moderiert werden diese Episoden von einem Manager, der die Zusammenhä­nge erklärt und die Höheund Tiefpunkte von Falcos Karriere darstellt. Bork: Ich habe zwei

Der Pop Amadeus

Geboren am 19. Februar 1957 als Johann Hölzel in Wien

Karriere Nach einem abgebroche nen Musikstudi­um lebte er zunächst als Jazz Bassist in Berlin, später schloss er sich in Wien der Band Drahdiwa berl an. Seinen Durchbruch als Solo künstler Falco hatte er 1982 mit der Rap Nummer „Der Kommissar“, die ihm auch internatio­nal Spitzenpla­t zierungen in den Hitparaden brachte. Zum Weltstar wurde er 1986 mit dem Song „Rock me Amadeus“, der als erster deutschspr­achiger Titel Platz 1 in den US Charts erreichte.

Weitere Hits „Jeanny“, „Junge Rö mer“„Vienna Calling“, „Coming home“, „Titanic“„Out of the Dark“(posthum)

Tod Nach berufliche­n und persönli chen Rückschläg­en und dem Be kanntwerde­n von Alkohol und Dro genproblem­en zog sich Falco in die Dominikani­sche Republik zurück. Am 6. Februar 1998 starb er dort bei ei nem Autounfall. Die Stadt Wien stiftete ihm ein Ehrengrab auf dem Zentral friedhof.

Pseudonym Zu seinem Künstlerna men Falco wurde Johann Hölzel durch den DDR Skispringe­r Falko Weißpflog inspiriert. auf „Nachtflug“leider völlig unter. Es ist von der Musik her eine fasziniere­nde Nummer, beim Text schwang die Angst vor den neuen Nazis mit. Das Lied ist heute viel aktueller, als es damals war, musikalisc­h und vom Gesang her ist es heute noch sensatione­ll. Ich bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich es höre.

am 21. Januar im Kongress am Park ist ausverkauf­t. Einen Zusatzterm­in gibt es am 8. Juni im Kongress am Park.

Horst Bork (66), geboren in In golstadt, war zwölf Jahre Manager von Falco. 2010 veröffentl­ichte er die Falco Bio grafie „Die Wahrheit“.

 ?? Foto: Teldec ?? Künstler in Falcos Größenordn­ung fallen ja nie vom Himmel. Die brauchen eine gewisse Zeit, bis sie zu dem werden, für das sie wahrgenomm­en werden. Beim Hans hat man das schon gut beobachten können, als er noch bei der Band Drahdiwabe­rl gespielt hat....
Foto: Teldec Künstler in Falcos Größenordn­ung fallen ja nie vom Himmel. Die brauchen eine gewisse Zeit, bis sie zu dem werden, für das sie wahrgenomm­en werden. Beim Hans hat man das schon gut beobachten können, als er noch bei der Band Drahdiwabe­rl gespielt hat....

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