Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Nah dran am Oberbürgermeister
Personalie Richard Goerlich macht Karriere bei der Stadt. Er wird Chef einer neuen Abteilung. Das hängt damit zusammen, dass die städtische Öffentlichkeitsarbeit komplett anders aufgestellt wird als bislang
Die Stadt Augsburg wird ihre Presseund Kommunikationsarbeit neu organisieren. Die Idee geht vorrangig auf Oberbürgermeister Kurt Gribl zurück. Als starker Mann und quasi die „offizielle Stimme aus dem Rathaus“wird Richard Goerlich installiert. Der frühere Popkulturbeauftragte, der im Jahr 2014 den Wahlkampf von Gribl koordinierte, ist bereits jetzt persönlicher Referent des Rathauschefs und zudem der Pressesprecher der Stadt. Goerlich wird nunmehr Chef der neuen Organisationsstruktur.
Dass es eine enge Verbindung zwischen Gribl und seinem Referenten gibt, liegt in der Natur der Sache. In der Praxis dokumentierte sich diese Beziehung zuletzt mit Außenwirkung. Bei der Bombenentschärfung am ersten Weihnachtsfeiertag und den damit verbundenen Begleiterscheinungen liefen die Fäden in der Öffentlichkeitsarbeit bei Goerlich zusammen. Er war das Sprachrohr der Stadt, trat am Tag der Evakuierung bundesweit in der Medienberichterstattung in Erscheinung. Im Nachhinein wurde Goerlich von vielen Seiten ein professionelles Vorgehen bescheinigt. Dass Gribl große Stücke auf den Mann hält, der früher in der Augsburger Gastroszene aktiv war, ist bekannt.
Begründet wird die Neuorganisation, die nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, mit den modernen Anforderungen, die an die Öffentlichkeitsarbeit einer Kommune gestellt werden. Denn neben dem Verfassen von städtischen Pressemitteilungen als ein Beispiel aus vergangener Zeit spielen die sozialen Medien eine immer stärkere Rolle. Die Stadt präsentiert sich auf Facebook, sie twittert, stellt per Whats– app Informationen zur Verfügung und postet zudem Videos auf einem Youtube-kanal der Stadt. Für den städtischen Internetauftritt gibt es ein Web-büro. Gribl formuliert das Ziel, das hinter der Neuorganisation stehe: „Um eine einheitliche Außendarstellung der Verwaltung und eine qualitativ hochwertige und zeitnahe Berichterstattung bei der Vielzahl der zu bedienenden Informationskanäle zu gewährleisten, ist eine zentrale Steuerung der Öffentlichkeitsarbeit mehr denn je erforderlich.“ Dass die jetzigen Strukturen dafür nicht zwingend geschaffen sind, wird betont. Bislang gibt es vereinfacht gesprochen die Presseabteilung, die dem Ob-referat angegliedert ist. Daneben agierte das Medien- und Kommunikationsamt (MUK), dem unter anderem Grafikdesigner und Beschäftigte der Telefonzentrale angedockt waren. Dies wird geändert, was auch zu einigen personellen Wechseln führt.
Ekkehard Schmölz, bisheriger Amtsleiter des MUK, übernimmt die Verantwortung für das Stadtmarketing. Bereits seit Oktober 2016 agiert der frühere Pressesprecher Ulrich Müllegger als Welterbekoordinator bei der Stadt. Bei ihm laufen die Fäden zusammen, wenn sich die Stadt nun intensiv mit ihrer historischen Wasserwirtschaft um den Titel Welterbe bewirbt. Mit dem damaligen Wechsel verbunden war bereits der Aufstieg des persönlichen Referenten Richard Goerlich zum Pressesprecher der Stadt. Stellvertretende Pressesprecherin blieb unverändert Elisabeth Rosenkranz.
Neu geschaffen wird jetzt die Organisationseinheit „Projekte und Veranstaltungen“, zu der Grafiker und Textgestalter gehören. Stefan Sieber ist der Leiter.