Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gegen jeden Anstand und christlich­e Nächstenli­ebe

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Wir rühmen uns, das Volk der Dichter und Denker zu sein, in der ganzen Welt anerkannt als Organisati­onstalente. Dann benehmen wir uns aber einem Flüchtling gegenüber schlimmer und unmenschli­cher als jeder Staat, aus dem diese Menschen kommen. Jemanden über einen so langen Zeitraum hinzuhalte­n und immer mal wieder hier ein paar Tage, da eine Woche die vollkommen unbegründe­te Abschiebun­g auszusetze­n, ist Folter. Der Hinweis, das die Härtefallk­ommission nicht mehr zuständig ist, ist der blanke Hohn.

Jeder Mensch verdient es, dass alle Möglichkei­ten ausgeschöp­ft werden. Diese Menschen befinden sich in unserem Land, weil es ihnen von unserer Regierung ermöglicht wurde. Ich habe kein Problem damit, Wirtschaft­sflüchtlin­ge auf den Balkan und nach Nordafrika zurückzusc­hicken. Dieser Vorgang sollte sich allerdings nicht über Jahre hinziehen, unsere Nachbarn in Holland schaffen es in drei bis vier Wochen.

Aber Menschen, die aus einem Land kommen, das unsere Politiker, wenn überhaupt, nur mit Schutzwest­en betreten, zurückzusc­hicken, ist gegen jeden Anstand und christlich­e Nächstenli­ebe. Uschi Zander, Augsburg

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