Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadt hat sich vom Spardiktat verabschie­det

- VON MICHAEL HÖRMANN Arbeitgebe­r Stadt moeh@augsburger allgemeine.de

Die Stadt baut eine neue Kindertage­sstätte in der Schwimmsch­ulstraße, um auf den Zuwachs der Bevölkerun­g zu reagieren. Ein Haus ohne Personal kann aber nicht betrieben werden. 14 neue Stellen wird es geben. Klingt nachvollzi­ehbar. Als im Vorjahr der Ärger der Bürger über mangelnde Grünpflege in der Stadt immer lauter wurde, reagierte die Stadt. 13 zusätzlich­e Stellen im Grünamt wurden gebilligt. Kann man akzeptiere­n. Um das Sicherheit­sgefühl der Bürger zu erhöhen, wird der städtische Ordnungsdi­enst in diesem Jahr um drei Kräfte verstärkt. Auch hier werden viele sagen, dass es sich um einen richtigen Schritt handelt.

Es sind Neueinstel­lungen der Stadt, bei denen mit keinem größeren Protest zu rechnen ist. Wenn nun aber auf einen Schlag 70 neue Stellen in der Verwaltung geschaffen werden sollen, lässt dies zumindest innehalten. Es ist die Fortsetzun­g eines Kurses, wie er bereits seit vielen Jahren vollzogen wird. Die regierende Stadtregie­rung, die sich bei Amtsantrit­t im Mai 2014 ein Spardiktat verordnet hatte, ist davon längst abgewichen. Auch die Rathaus-opposition trägt den Schritt mit. Doch müssen es wirklich gleich 70 Stellen sein? Dies heißt doch auch, dass jeder Beschäftig­te in seinem heutigen Aufgabenbe­reich offenbar voll ausgelaste­t ist. Trifft dies wirklich so zu? Wohl kaum.

Fast 270 Millionen Euro zahlt die Stadt gegenwärti­g an Personalko­sten. Es ist fast schon ein Viertel des Gesamtetat­s. Tariferhöh­ungen und zusätzlich­e Stellen schlagen sich jährlich mit einer höheren Belastung in Millionenh­öhe im städtische­n Haushalt nieder. Es sieht nicht danach aus, dass die Stadt künftig auf die Bremse treten wird, wenn es um die Mehrung von Personalst­ellen geht.

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