Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Griff in die Tasche der Bürger

- VON STEFAN KROG Straßenaus­baubeitrag » skro@augsburger allgemeine.de

Der Ärger darüber, von der Stadt an den Kosten für eine Straßenern­euerung beteiligt zu werden, ist bei vielen Anliegern meist erst spürbar, wenn es so weit ist. In der Karwendels­traße und dem Siedlerweg wird er nun besonders laut geäußert. Und natürlich ist das verständli­ch, denn schließlic­h zahlen die Bürger ja wie alle anderen Steuern in der Erwartung, dass die öffentlich­e Hand davon auch Infrastruk­tur finanziert.

Das Argument, dass Grundstück­seigentüme­r von einer erneuerten oder verbessert­en Straße profitiere­n und sie somit einen Wertzuwach­s haben, ist allerdings ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Warum sollen alle für den Vorteil des Einzelnen zahlen? Rechtlich ist die Angelegenh­eit ohnehin klar: Der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of (VGH) verdonnert­e die Gemeinde Hohenbrunn bei München im vergangene­n November, Straßenaus­baubeiträg­e von den Bürgern zu verlangen, obwohl die Verwaltung das gar nicht wollte.

In Augsburg stellt sich diese Frage nicht, weil die Finanzsitu­ation der Stadt nicht so ist, dass sie auf Einnahmen verzichten könnte. Allerdings ist mit der Finanzlage ein wunder Punkt angesproch­en: Die Stadt hat nämlich nach eigenem Bekunden zu wenig Geld, um ihre Straßen ordentlich instand zu halten. Und gut gepflegte Straßen halten länger und müssen seltener erneuert werden. Jubel bei Anwohnern wird eine Kostenbete­iligung nie auslösen, aber es könnte für mehr Akzeptanz sorgen, wenn die Stadt das Ihrige dazu tut, um den Aufwand möglichst gering zu halten.

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