Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Maut soll erst 2019 kommen

Dobrindt plant jetzt höhere Kurzzeitta­rife für ausländisc­he Pkw

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Berlin Bei der heiß umkämpften Pkw-maut geht es auch ganz nüchtern ums Geld. Denn alle wissen: Der Aufwand bringt nur etwas, wenn wirklich nennenswer­te Einnahmen für die Straßen herausspri­ngen. Dafür muss eine frische Kalkulatio­n her. Denn Csu-verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt will das bestehende Modell nach einem Kompromiss mit der Eukommissi­on noch mal an einigen Stellen ändern. Die Opposition sagt schon ein Verlustges­chäft für den Staat voraus. Jetzt haben Dobrindts Beamte ihre neue Prognose fertig und kommen sogar auf höhere Einnahmen als bisher. Starten soll die Maut nun erst 2019.

Dobrindt rechnet nach den mit der Eu-kommission vereinbart­en Änderungen mit etwas höheren Einnahmen. Nach Abzug der Kosten sollen jährlich 524 Millionen Euro für Straßeninv­estitionen übrig bleiben, wie aus der überarbeit­eten Prognose des Ministeriu­ms hervorgeht. Die alte Berechnung hatte knapp 500 Millionen Euro unter dem Strich ergeben. Das Plus in der neuen Prognose kommt zustande, weil eine stärkere Spreizung der Kurzzeitta­rife für Fahrer aus dem Ausland mehr Geld einbringen soll. Zudem wird mehr Verkehr erwartet. Insgesamt kalkuliert das Ministeriu­m nun mit jährlich 3,14 Milliarden Euro Maut von inländisch­en Autobesitz­ern, die dafür aber voll durch eine niedrigere Kfz-steuer entlastet werden sollen. Von Fahrern aus dem Ausland sollen 834 Millionen Euro hereinkomm­en. Nach Abzug von Betriebsko­sten von 210 Millionen Euro sowie von 100 Millionen Euro, die einer zusätzlich­en Steuerentl­astung für abgasarme Euro-6-fahrzeuge entspreche­n, ergeben sich unter dem Strich 524 Millionen Euro Ertrag.

Bei Kurzzeitta­rifen, die nur Fahrer aus dem Ausland kaufen können, soll es nun sechs statt der zunächst angedachte­n fünf Stufen geben. So soll eine 10-Tages-maut je nach Schadstoff­ausstoß 2,50, 4, 8, 14, 20 oder 25 Euro kosten. Daraus sollen insgesamt Mehreinnah­men von 36 Millionen Euro resultiere­n.

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Foto: dpa Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt: Halbe Milliarde Ertrag geplant.

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