Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Dahlmeier lässt sich feiern
Biathlon Beim Weltcup in Antholz gewinnt die 23-Jährige gleich zum Auftakt das Einzelrennen. Damit holt sie sich auch das Gelbe Trikot der Gesamtführenden zurück. Die Konkurrenz schwächelt
Antholz Nach ihrem Sturmlauf zurück ins Gelbe Trikot ballte Laura Dahlmeier die Siegerfaust, ehe sie sich nach einer kurzen Verschnaufpause im Ziel von den Fans feiern ließ. Zum Auftakt des Biathlonweltcups in Antholz gewann Dahlmeier das Einzelrennen über 15 Kilometer. Sie nahm dank des vierten Saisonerfolges der schwächelnden Titelverteidigerin Gabriela Koukalova die Führung im Gesamtweltcup wieder ab. Koukalova kam auf Platz 24. „So genau hatte ich das nicht auf dem Schirm. Aber dass ich das Rote Trikot behalte und das Gelbe wiederbekomme, schöner kann so ein Tag gar nicht sein. Das ist supercool“, sagte die 23-Jährige nach ihrem elften Weltcuperfolg im
Am Ende hatte sie nach zwei Strafminuten 3,8 Sekunden Vorsprung auf die nur mit einer Strafminute belastete Französin Anais Chevalier. Mit der im ersten Teil geglückten Generalprobe zementierte Dahlmeier ihre Favoritenrolle für die in drei Wochen beginnende WM in Hochfilzen. Das starke deutsche Teamergebnis bei schwierigen Windbedingungen komplettierten Maren Hammerschmidt (2 Fehler) als Fünfte, Vanessa Hinz (3) auf Rang sechs und Franziska Hildebrand (3) als Neunte. Nadine Horchler (3) lief auf einen guten 19. Rang.
Dabei hatte sich Dahlmeier vor dem Rennen auf der mit 1600 Meter höchstgelegenen und schwierigsten Weltcup-strecke „gar nicht so stark gefühlt. Ich habe kämpfen müssen und es war relativ schwer, ins Rennen zu finden“, berichtete sie. Bei den ersten zwei Schießeinlagen verfehlte sie je eine Scheibe. „Danach habe ich versucht, mein eigenes Ding zu machen und dann zum Schluss zweimal null zu schießen“, sagte Dahlmeier nach ihrem achten Podestplatz des Winters.
Und das ging an ihrem „Lieblingsort“auch bei den schwierigen Bedingungen mit wechselndem Wind voll auf. Sie kämpfte um jeden Schuss und wurde am Ende belohnt. Zudem lieferte sie die Laufbestzeit ab und war knapp 30 Sekunden schneller als Koukalova.
Da auch die bisherige Gesamtzweite und zweifache Ruhpoldingsiegerin Kaisa Mäkäräinen (4 Fehler) nur auf Platz 15 kam, startet Dahlmeier am Samstag im Massenstart wieder in Gelb.
Simon Schempp will heute (14.15 UHR/ZDF und über die 20 Kilometer nachlegen und seinen Ruf als „König von Antholz“verteidigen. Der 28-Jährige holte unweit des Staller Sattels fünf seiner elf Weltcupsiege. Im Vorjahr gewann er den Sprint und wurde Zweiter in der Verfolgung.