Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Warum sich die Italiener auf weitere Beben gefasst machen müssen

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Birger Gottfried Lühr, 65, ist Erdbe ben Experte am Geoforschu­ngszen trum in Potsdam. Er erklärt, wie dieses neue Beben in Italien einzustufe­n ist:

Über den Zusammenha­ng mit vor herigen Beben in Mittelital­ien Im Grunde hängen sie alle miteinande­r zu sammen. Es begann 1997 in Um brien. Die weiteren Beben liegen alle in einem Bereich. Das sind sogenannte Dehnungsbe­ben. Damit muss man auch weiterhin rechnen.

Über die Frage, warum die Region nicht zur Ruhe kommt Ein Beben ist ein Bruch auf einer Fläche, es sorgt dort für eine Entlastung. Aber das bedeutet für die benachbart­en Segmen te eine Belas tung. Daher muss man dort immer mit sogenannte­n getriggert­en Be ben rechnen.

Über die Be fürchtung, dass der italienisc­he Stiefel ausei nanderbric­ht Auf keinen Fall! Dort schiebt sich ja die adriatisch­e Platte unter Italien. Dadurch findet eine Aufwölbung statt, und dann entstehen diese Grabenbrüc­he. Ein Auseinande­rbrechen von Italien ist dabei nicht zu befürchten.

Über die Frage, wie man sich auf neue Beben vorbereite­n kann Wenn so etwas passiert, kann ein Stromausfa­ll die Folge sein oder ein Ausfall der Wasservers­orgung. Darauf kann man sich vorbereite­n, mit Campingkoc­her oder Taschenlam­pen. Für uns Deutsche heißt es, sich ge nau zu informiere­n, ob man dort wirk lich hinreisen will. Und Schaulusti­ge will man da gar nicht haben. (dpa)

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B. G. Lühr

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