Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kurz informiert
Anreise In etwa elf Flugstunden er reicht man Hongkong, unter ande rem mit Cathay Pacific.
Kulinarik Durch das Viertel Sham Shui Po werden sogenannte Foodie Touren angeboten. In knapp vier Stun den probiert man sich durch sechs verschiedene Restaurants, Cafés oder Imbisse. Die Führung findet zu Fuß statt. Mehr Informationen gibt es unter www.hongkongfoodietours.com.
Reisezeit Zwischen Mai und Sep tember herrscht Regenzeit. Die Luft
etwa. Kniegelenke vom Oder Schlangensuppe.
Yammy geht die Yu Chau Street entlang, vorbei an Kiosken, an denen Durian-früchte, Fuji-äpfel und kleine kirschähnliche Yangmeibeeren verkauft werden, vorbei an Fischläden, in deren Auslagen zuckende Herzen neben Köpfen mit pochenden Kiemen liegen, hinein in ein kleines Café. Aus der Küche dringt Geschirrgeklapper, heißer Nai-cha-tee wird auf Tabletts an die Tische getragen, an denen die Menschen Suppen mit dicken, langen Nudeln schlürfen. Vor Yammy und ihren Tour-gästen werden Teller mit großen, runden Gebäckteilchen abgestellt. Wie eine Dampfnudel
Schwein. sieht er aus, der buttrig glänzende Pineapple Bun. Mit einer Ananas hat der Knödel aber rein gar nichts zu tun, auch wenn der Name es vermuten lässt. Aber mit dem goldgelben Zucker-fett-gemisch, mit dem das brotige Teigstück überbacken wird und das eine krosse, rautenförmige Kruste bildet, sieht es tatsächlich ein klein wenig wie die tropische Frucht aus. Süß und saftig schmeckt das heiße Gebäck, das frisch aus dem Ofen gekommen ist.
An allen Tischen, die sich in dem kleinen Lokal nebeneinader drängen, dampft es. Kaltes Essen ist verpönt. „Das ist schlecht für den Körper. Schwangere dürfen überhaupt nichts Kaltes essen“, erklärt Yammy.
Und sie weiß noch mehr Lebensmittel-geheimnisse, an die die Menschen hier glauben. Um ihren Gästen zu zeigen, wie das Essen den Körper beeinflussen kann, betritt sie ein kleines Lädchen, nur wenige Schritte vom Café entfernt, in dessen Auslagen allerlei Getrocknetes zu sehen ist. Dann greift sie zu einem aufgespießten Gecko. „Der hilft gegen Husten“, sagt sie. Es ist ein fernöstliches Sammelsurium der Kuriositäten, das einem hier begegnet, aufbewahrt in Regalen, die bis an die Decke reichen, konserviert in Gläsern, Schälchen, Boxen, Tüten. Die getrocknete Schwimmblase eines Fisches etwa soll gut für die Haut sein. Das gilt auch für das Vo-