Wieder Folter beim Verhör?

Trump setzt offenbar auf das Waterboarding

Washington Us-präsident Donald Trump propagiert den Einsatz von Folter als Verhörmethode für Terroristen. Er erneuert Forderungen aus dem Wahlkampf, von denen er zwischenzeitlich abgekommen schien. Die westliche Welt reagiert empört, darunter die Nato. „Alle Nato-einsätze werden immer im Einklang mit dem internationalen Recht geführt“, sagt Nato-generalsekretär Jens Stoltenberg. „Das ist und bleibt die Politik der Nato.“

Trump ist der Meinung, dass Folter funktioniert. In einem Fernsehinterview wird er am Mittwoch zur Verhörmethode des simulierten Ertränkens, dem sogenannten Waterboarding, gefragt. Seine Antwort: „Ich will nicht, dass Leute im Nahen Osten die Köpfe von anderen Menschen abschneiden. (...) Und uns ist es nicht erlaubt, irgendwas zu tun.“Jetzt wird ein Dekret zu dem Thema erwartet, von dem bisher unklar ist, wie weit es gehen wird. Folter als Verhörmethode ist derzeit gesetzlich verboten.

Trump erklärt, dass er sich an das halten werde, was Verteidigungsminister James Mattis und CIA-CHEF Mike Pompeo für richtig erachten. Beide haben sich gegen Folter ausgesprochen. „Wenn sie es nicht wollen, ist das okay. Wenn sie es wollen, werde ich darauf hinarbeiten.“Mattis hat in einem Gespräch mit Trump beispielsweise erklärt, er würde mit „einem Päckchen Zigaretten und ein paar Bier“mehr erreichen als mit Waterboarding. Trump erklärt jetzt im Interview, dass er kürzlich hochrangige Geheimdienstmitarbeiter gefragt habe, ob Folter funktioniere. „Und die Antwort war ,Ja, absolut‘.“

Der Präsident hat sich im Wahlkampf unter dem Applaus seiner Anhänger offen für die Rückkehr zum Waterboarding „und noch viel Schlimmerem“ausgesprochen. Sein Vorgänger Barack Obama hat die Nutzung der Methode gleich zu Beginn seiner Amtszeit gestoppt. Beim Waterboarding wird der zu Verhörende liegend auf ein Holzbrett geschnallt, das Gesicht mit einem Tuch bedeckt und anschließend mit Wasser begossen. Menschen erleiden dabei Qualen wie beim Ertrinken, ohne jedoch zu sterben.