Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
US Medien profitieren von Trump
Verlässliche Infos sind stark gefragt
Im Dezember das Hochglanzmagazin mit einer vernichtenden Kritik über das Steakhouse im Trump Tower in Manhattan. Der frischgebackene Wahlsieger, der „President-elect“Donald Trump, schlug postwendend zurück: „Hat sich irgendwer mal die wirklich schlechten Zahlen des Magazins angesehen“, twitterte er. „Tief unten, große Probleme, tot!“warb daraufhin für sich als „Magazin, von dem Trump nicht will, dass Sie es lesen“, machte ein Sonderangebot – und fand binnen 24 Stunden 13000 neue Abonnenten für ein Print- und Online-paket. Einen Monat später waren knapp 68 000 weitere dazugekommen, die meisten zu regulären Konditionen.
Dass gerade Us-tv-sender von Trumps schrillem Wahlkampf profitierten, ist bekannt; viele sehen in seiner oft unkritischen Bildschirmpräsenz einen der Gründe für seinen Erfolg. Doch auch Printmedien, die sich durch kritische Recherchen hervortaten, stießen schon im Wahlkampf auf erhöhtes Interesse. Nach Trumps Wahlsieg am 8. November stiegen ihre Auflagen teils stark, bis heute verzeichnen sie einen Anstieg ihrer Abonnementzahlen. Manche wollen nun personell aufstocken – und eine offensichtlich vorhandene Sehnsucht nach verlässlicher Information stillen.
„Zwischen dem Wahltag (8.11.) und Samstag, 26.11., erlebte die
einen Nettoanstieg von rund 132000 bezahlten Abonnements unserer Nachrichtenangebote, gedruckt und digital“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit. Dabei seien Abo-kündigungen berücksichtigt, unter denen Trumpkritische Medien 2016 ebenfalls zu leiden gehabt hätten. Neue Zahlen gebe es erst wieder im Februar.
Ähnliche Meldungen kommen auch vom oder der Diese berichtete zwischen Juli und Ende November über 73 Prozent mehr Abonnementabschlüsse pro Monat als in der ersten Jahreshälfte – und will massiv investieren. Von 60 neuen Redaktionsstellen ist die Rede. erschien