Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kassiererin entgeht Rauswurf
Wirbel um Kündigung an A-8-raststätte
Der Raststättenbetreiber Tank & Rast verzichtet kurz vor einem Arbeitsgerichtsprozess auf die Kündigung einer Mitarbeiterin. Eigentlich sollte am Dienstag der Fall einer Frau verhandelt werden, die an der Raststätte Augsburg-ost arbeitet. Ihr drohte der Rauswurf, weil sie nach Ansicht des Unternehmens zwölf Toilettenbons unterschlagen haben soll. Die Bons gelten als Wertmarke in Höhe von je 50 Cent. Kunden, die die kostenpflichtigen Toiletten benutzen, können diese Bons an den Raststätten einlösen.
Nun wurde der Streit beigelegt. Die Kassierein, die von der Gewerkschaft Nahrung-genuss-gaststätten (NGG) unterstützt wurde, und das Unternehmen haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Die Frau darf damit nach mehr als einem halben Jahr wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren – zu den bisherigen Konditionen Der Tank&-rast-konzern hatte der Frau eine Abfindung in Höhe von fast einem Jahresgehalt angeboten. Doch sie wollte lieber ihren Job behalten.
Die Gewerkschaft vermutet, dass das Unternehmen die Frau loswerden wollte, weil sie einen älteren Arbeitsvertrag habe und fast vier Euro pro Stunde mehr verdiene als neu eingestellte Kräfte. Der Augsburger Ngg-geschäftsführer Tim Lubecki sagte, für die Unterschlagung der Bon habe es zudem „keine Beweise“gegeben. Ein Sprecher von Tank & Rast widersprach. Er sagte, bei diesen Vorwürfen handle es sich um eine „Unterstellung“.