Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Rekord auf dem Arbeitsmarkt
Wirtschaft Die Erwerbslosenquote war zuletzt im Jahr 1980 niedriger. Eine Gruppe profitiert überdurchschnittlich
Augsburg Es sind erfreuliche Zahlen, die die Arbeitsagentur Augsburg gestern präsentieren konnte. Die Arbeitslosenzahl ist auf dem niedrigsten Stand seit 37 Jahren. „Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent. Einen niedrigeren Wert hatten wir zuletzt im Jahr 1980“, sagt Reinhold Demel, Chef der Agentur. Etwas mehr als 15 000 Menschen sind in der Region arbeitslos gemeldet. Die positive Entwicklung hält bereits seit Monaten an. Grund sind unter anderem die vollen Auftragsbücher der Firmen und Neuansiedlungen. Auch spiele die Kurzarbeit kaum noch eine Rolle auf dem Arbeitsmarkt, so Demel.
Dabei ist der Januar aufgrund des traditionell ein Monat, in dem die Arbeitslosenzahl besonders hoch ist. Berufsgruppen wie Gärtner oder Bauarbeiter können nicht oder nur in eingeschränktem Maße ihre Arbeit ausüben. Demel geht deswegen davon aus, dass sich die Zahl der Jobsuchenden in den kommenden Monaten weiter verringern wird. „Ob wir schon im Februar einen starken Rückgang verzeichnen können, hängt vom weiteren Verlauf des Winters ab“, so der Agenturchef. Nahezu ein Drittel der Arbeitslosen besitzt einen ausländischen Pass. Davon sind wiederum etwa 20 Prozent Geflüchtete. Die meisten stammen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Ausländer sind die einzige Gruppe in der Statistik, in der die Arbeitsagentur Augsburg gegenüber dem Januar 2016 einen Anstieg vermelden musste. Die Zahl erhöhte sich um 46 beziehungsweise einen Prozentpunkt. In allen andewinters
Der Arbeitsmarkt in Zahlen
Augsburg Im Stadtgebiet gibt es aktuell 9300 Arbeitslose. Das sind fast 1000 mehr als im Vormonat, aber fast 1000 weniger als im Januar 2016. Die Quote liegt bei 5,9 Prozent.
Landkreis Augsburg 3874 Perso nen sind arbeitslos gemeldet – ge genüber Dezember fast 500 mehr. Im Jahresvergleich sind es 376 weni ger. Die Quote: 2,8 Prozent.
Landkreis Aichach Friedberg Auch hier liegt die Quote bei 2,8 ren Gruppen wie den Jugendlichen unter 25 Jahren, den Jobsuchenden über 50 Jahren und den Schwerbehinderten verzeichnete die Agentur einen Rückgang der Jobsuchenden gegenüber dem Januar 2016.
Positiv fällt die Statistik bei den Langzeitarbeitslosen aus. Hier sind 3366 Personen gemeldet, das sind 18,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl ist insofern bemerkenswert, weil die Langzeitarbeitslosen neben den Arbeitnehmern mit Schwerbehinderung und jenen über 50 Jahren als schwerer vermittelbar gelten. „Diese Entwicklung hängt zum einen mit der konjunkturellen Lage zusammen, weil auch diese Personengruppe jetzt eher eine Chance bekommt und zum anderen hat beispielsweise Amazon im Weihnachtsgeschäft dieses Jahr deutlich mehr Personen eingestellt als in den Jahren zuvor“, nennt Demel Gründe für die Entwicklung.