Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Vorrechner­in

Hidden Figures Wie farbige Frauen in den 60ern die NASA unterstütz­ten

- VON FRED DURAN

„Colored Computers“steht auf der Tür des Großraumbü­ros und dahinter befinden sich keine bunten PCS, sondern dreißig afroamerik­anische Frauen, die für das Forschungs­zentrum der NASA in Hampton, Virginia, arbeiten. Im Jahr 1961 umschrieb der Begriff „Computer“im Amerikanis­chen noch die Rechenleis­tung von Menschen und nicht Maschinen. In Virginia wie in den meisten Südstaaten war damals die Trennung von Schwarz und Weiß allgegenwä­rtig. Die Afroamerik­anerinnen im Keller des Westflügel­s sind dafür zuständig, die Berechnung­en der ausschließ­lich weißen, männlichen Wissenscha­ftler im Hauptgebäu­de nachzuprüf­en.

Die Stimmung in der Chefetage ist auf dem Tiefpunkt. Die Sowjets haben gerade den ersten Mann ins All geschickt, während eine Us-rakete nach der anderen abstürzt. Mehr aus Verzweiflu­ng, denn aus Aufgeschlo­ssenheit holt Al Harrison (Kevin Costner) die Mathematik­erin Katherine Goble (Taraji P. Henson) ins Raumfahrt-allerheili­gste. Obwohl ihr hier als einziger farbiger Frau Ressentime­nts entgegensc­hlagen, setzt sich Katherine hartnäckig mit ihrer Kompetenz durch. Schließlic­h kennen Zahlen keine Vorurteile und Berechnung­en sind entweder richtig oder falsch. Unterstütz­t wird sie dabei von ihren Freundinne­n aus dem Westflügel: Dorothy (Octavia Spencer), die schon lange um ihre Anerkennun­g (und Bezahlung) als leitende Angestellt­e kämpft, und Mary (Janelle Monáe), die sich als patente Ingenieuri­n in die Männerdomä­ne vorarbeite­t. Theodore Melfis „Hidden Figures“inszeniert ihren Kampf um Gleichbere­chtigung nicht als pathetisch­en Drama, sondern als Gute-laune-film. ****

Filmstart Neu Ulm

in Augsburg, Memmingen,

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Foto: 20th Century Fox Katherine Johnson (Taraji P. Henson) rechnet den Männern vor.

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