Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

SPD empört über Kritik an Schulz

Wie der Wahlkampf an Schärfe gewinnt

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Berlin Papiere aus Reihen der Union mit teils persönlich­en Vorwürfen gegen den Spd-kanzlerkan­didaten Martin Schulz haben bei den Sozialdemo­kraten Empörung ausgelöst. Parteivize Ralf Stegner sagte: „Wir kennen es aus den Barschel-jahren, dass die CDU, wenn es für sie eng wird, zu solchen Methoden greift: Haltlose Gerüchte verbreiten in der Hoffnung, dass was hängen bleibt.“Ein Referent des damaligen Kieler Ministerpr­äsidenten Uwe Barschel (CDU) hatte den Spd-opposition­sführer Björn Engholm seinerzeit bespitzeln lassen und ihn mit üblen Tricks unter Druck gesetzt.

In einem der Anti-schulz-papiere wird vor allem seine Amtsführun­g als Präsident des Europäisch­en Parlaments kritisiert. Er habe Günstlinge in einflussre­iche Verwaltung­spositione­n befördert. Ein zweites Papier, das in der Parteispit­ze der Union kursiere, enthält wohl noch persönlich­ere Angriffe. Hier ist davon die Rede, Schulz führe einen Lebensstil der Oberklasse.

Spd-generalsek­retärin Katarina Barley ging zur Gegenattac­ke über: „Die CDU kann nur zwei Dinge: aussitzen und andere beschimpfe­n. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sie anfangen würden, Martin Schulz mit Dreck zu bewerfen.“

Bereits zuvor hatte die Union den Spd-kanzlerkan­didaten attackiert, der den Sozialdemo­kraten in den Umfragen zu einem Hoch verholfen hat. Nach dem Emnid-sonntagstr­end legte die SPD drei Punkte zu auf 32 Prozent, knapp hinter der Union mit unveränder­t 33 Prozent.

Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU) hatte den härter werdenden Konflikt mit der SPD eröffnet. Wenn Schulz seine Unterstütz­er „Make Europe great again“rufen lasse, dann sei das fast wortwörtli­ch Trump. »Kommentar

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