Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie sich junge Menschen absichern können

Finanzen Nach dem Abschluss kommen neue Herausford­erungen auf Studenten zu. Versicheru­ngen können Schutz bieten. Aber nicht alle sind für Berufseins­teiger sinnvoll

- VON CHRISTIAN GALL

Augsburg In wenigen Tagen endet an den bayerische­n Universitä­ten das Winterseme­ster. Viele Studenten verabschie­den sich in den Urlaub – und einige ins Berufslebe­n. Doch neben Bewerbunge­n und Umzugsorga­nisation müssen sie sich auch noch um etwas anderes kümmern: um die Frage, wie sie sich versichern müssen. Bei den zahllosen Angeboten der Versichere­r können nicht nur junge Menschen den Überblick verlieren.

Solange junge Menschen studieren, müssen sie sich meist noch keine Gedanken um ihre Krankenver­sicherunge­n machen. Das ändert sich später allerdings, wie Michael Noghero vom Studentenw­erk Augsburg erläutert: „Studenten, die vor dem Studium in der gesetzlich­en Krankenkas­se ihrer Eltern beitragsfr­ei familienve­rsichert waren, bleiben es bis zum 25. Lebensjahr.“Zeiten im freiwillig­en Wehrdienst, für Bundesfrei­willigendi­enste oder ähnliche Dienste können diese Grenze weiter nach hinten verschiebe­n. Sobald ein Student 25 wird, muss er aber eine Krankenver­sicherung abschließe­n – entweder eine studentisc­he oder eine private. Auch über eine Berufsunfä­higkeitsve­rsicherung sollten sich junge Menschen Gedanken machen. Denn gerade im jungen Alter sind die Beiträge verhältnis­mäßig niedrig.

Eine der wichtigste­n Policen ist die Haftpflich­tversicher­ung, die absichert, wenn der Versicheru­ngsnehmer einen Schaden bei einem anderen verursacht. Auch hier müssen sich Studenten in der Regel noch keine Gedanken machen, erläutert Experte Noghero: „Studenten sind

Studenten sind in der Regel bei den Eltern mitversich­ert

üblicherwe­ise bis zum Abschluss des Erststudiu­ms mit bei den Eltern versichert.“Allerdings müssen sie der Haftpflich­tversicher­ung ihrer Eltern auch mitteilen, dass sie studieren. Nach dem Studium ist bei jungen Menschen dann eine eigene Haftpflich­tversicher­ung sinnvoll. Doch Noghero weist darauf hin, dass es noch einen Sonderfall gibt: „Wer nach dem Schulabsch­luss bereits berufstäti­g war, muss sich in der Regel selbst versichern.“Das gilt in diesem Fall dann sogar für Studenten.

Um das eigene Hab und Gut abzusicher­n, können nach Meinung von Experten noch weitere Versicheru­ngen sinnvoll sein, etwa eine Hausratsve­rsicherung. Doch junge Menschen sollten nicht für jedes Besitzstüc­k eine eigene Police abschließe­n. Vor einigen Versicheru­ngen warnen Verbrauche­rschützer sogar besonders, etwa vor Handyversi­cherungen. Der Stiftung Warentest zufolge sind diese teuer und würden im Schadensfa­ll oft nicht viel zahlen.

Studenten und Berufseins­teiger brauchen für ihr Auto eine Kfzhaftpfl­ichtversic­herung – genau wie alle anderen Fahrzeugbe­sitzer. Darüber hinaus kann eine Teil- oder Vollkaskov­ersicherun­g sinnvoll sein. Im Wesentlich­en unterschei­den sich diese Policen durch die Kosten und den Versicheru­ngsschutz, den sie bieten. Doch gerade für Fahranfäng­er sind die Versicheru­ngsbeiträg­e oft sehr hoch. Die Stiftung Warentest empfiehlt daher, das Auto über die Eltern zu versichern.

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Foto: Alexander Kaya Von einer Handyversi­cherung, die gegen Smartphone Unfälle absichern Verbrauche­rschützer ab. soll, raten

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