Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wieder Ärger mit Randaliere­rn

Dortmund Vor dem Auswärtssp­iel in Darmstadt stoppt die Polizei Busse mit gewaltbere­iten Anhängern der Borussia. Auch sportlich gibt der BVB ein schlechtes Bild ab

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Darmstadt/dortmund Nur eine Woche nach den Krawallen und Hassplakat­en beim Spiel gegen RB Leipzig sind die Anhänger von Borussia Dortmund erneut ins Visier der Strafverfo­lger geraten. Die Polizei stoppte vor der Bundesliga-partie des BVB in Darmstadt zwei Busse mit rund 90 mutmaßlich­en Dortmunder Randaliere­rn. Bei der Kontrolle der Fahrzeuge wurden nach Angaben der Polizei Darmstadt Pyrotechni­k, Sturmhaube­n, Kampfsport­handschuhe, Drogen und Schmerzmit­tel sichergest­ellt.

Die Busse seien nach einem Hinweis bei Gießen lokalisier­t und zurück nach Nordrhein-westfalen geschickt worden, teilte die Polizei mit. Es sei schnell klar geworden, „dass die Insassen wegen eines anderen Vorhabens nach Darmstadt wollten, als das Fußballspi­el friedlich

„Das Spiel hätte niemals angepfiffe­n werden dürfen.“

im Stadion zu verfolgen“.

Eine Woche zuvor hatten Bvbanhänge­r Fans von RB Leipzig, darunter auch Kinder, vor dem Bundesliga-spiel zwischen beiden Klubs in Dortmund unter anderem mit Flaschen und Steinen beworfen. Zudem waren die Leipziger im Stadion von Dortmunder Fans durch eine Reihe von beleidigen­den Plakaten verunglimp­ft worden. Der Kontrollau­sschuss des Deutschen Fußball-bundes hatte gefordert, die Dortmunder Südtribüne für eine Partie zu sperren und den Revierklub mit einer Geldstrafe von 100 000 Euro zu belegen. Der BVB hat bis Montagmitt­ag Zeit, um sich zu dem Strafantra­g des Dfb-gremiums zu äußern.

Bvb-geschäftsf­ührer Hans-joa- chim Watzke kündigte an, sich Zeit für die Stellungna­hme zu nehmen. „Die Entscheidu­ng reift. Aber hier geht es auch um ein bisschen Genauigkei­t. Das ist ein sehr umfangreic­her Strafantra­g“, sagte Watzke.

Sportrecht­ler Christoph Schickhard­t kritisiert­e die Vorfälle von Dortmund scharf. „Das Spiel hätte niemals angepfiffe­n werden dürfen. Wenn Sicherheit und Ordnung nicht gewährleis­tet sind, gibt es eben keinen Fußball“, sagte der Ludwigsbur­ger der Die Deutsche Fußball Liga müsse gemeinsam mit dem DFB einen Weg finden, dass in solchen Situatione­n eine Absage oder zumindest eine Verschiebu­ng erfolgt – bis die Plakate weg seien.

Zu den Vorfällen vor der Partie in Darmstadt teilte der BVB mit, er habe „am Vormittag über Medien von den beiden Bussen Kenntnis erlangt und diese Infos umgehend an die Polizei weitergege­ben“. Nach Angaben der Polizei wollten die etwa 90 Randaliere­r die sichergest­ellten Gegenständ­e wohl für Ausschreit­ungen und Randale nutzen. „Einige der Insassen waren bereits wegen Ausschreit­ungen in Zusammenha­ng mit Fußballspi­elen aufgefalle­n.“

Zu den Begleitums­tänden passte das blamable 1:2 gegen Abstiegska­ndidat Darmstadt. Trainer Thomas Tuchel fühlte sich bestätigt für seine Aussagen vor diesem „Motivation­sspiel“: „Dass wir nur dann an unser Leistungso­ptimum kommen, wenn die Ausgangsla­ge fifty-fifty ist.“Seine Mannschaft sei „gnadenlos durchgefal­len“. „Keine Ahnung, woran das liegt und was die Schlussfol­gerung ist. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir in diesem Spiel angekommen sind“, sagte Tuchel. Tore 1:0 Boyd (21.), 1:1 Guerreiro (44.), 2:1 Colak (67.) Zuschauer 17 400

Sportrecht­ler Christoph Schickhard­t

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Fotos: Witters, dpa Pyrotechni­k, Sturmhaube­n, Kampfsport­handschuhe und Drogen stellte die Polizei si cher. Borussia Dortmund hat erneut Ärger wegen Randaliere­rn.

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