Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das Radiomuseum
Ort Das Radio und Telefonmu seum in Wertingen, Fère Straße 1, beherbergt rund 700 Exponate, die hauptsächlich aus größeren Sammlungen stammen. Zu sehen sind Röhrenradios, Radiodetekto ren, Gramophone, Gramolas, Musik boxen, Plattenspieler, Musik und Fernsehtruhen, Tonbandgeräte, Ra dioliteratur und Hunderte von Schallplatten.
Öffnungszeiten Besichtigungen sind möglich nach Voranmeldung unter Telefon 08272/84196. Regu lär ist jeden dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Um 15 Uhr findet dort immer ein Vortrag zur Radio /Telefongeschichte statt, der Eintritt dazu ist frei. Am heutigen Weltradiotag ist von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Dann wieder am Sonntag 19. Februar, mit ei nem UKW Radiobaukurs ab 14 Uhr.
Internet Nähere Informationen unter: www.radiomuseum wertin gen.de. (br)
Neben zahllosen Geräten aus den 50er- und 60-Jahren, meist mit edlen Gehäusen aus Holz und riesigen Drehknöpfen versehen, finden sich in den Räumen des Radiomuseums auch viele ungewöhnliche Geräte, die Berühmtes aus der Popkultur darstellen. Der Filmbösewicht Darth Vader kann ebenso die Funkwellen empfangen wie Geräte, die von Coca-cola-flaschen kaum zu unterscheiden sind. „Das gefällt den Kindern immer“, sagt Otto Killensberger. Zusätzlich zu den Radios sind auch Telefone und Musikboxen ausgestellt. Mittlerweile hätten sich die 15 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museums einen Ruf erarbeitet. Längst kämen die Besucher nicht mehr nur aus der nächsten Wertinger Umgebung, das freut ihn sehr.
Zum heutigen Weltradiotag hofft Willi Kempter, dass er mit den Besuchern auch zu einem Thema ins Gespräch kommt, das ihm sehr am Herzen liegt. Denn gegen das klassische, analoge Radio gebe es große Bestrebungen, es abzuschaffen. Viele Sendeanstalten und Politiker sehen die Zukunft in Internet- und Satellitenübertragung, sagt Kempter.
Das Format „DAB+“solle die Zukunft werden – alte Geräte könnten dies nicht mehr empfangen. „Wir wollen aber das klassische Radio zumindest parallel zum Internet erhalten“, sagt er. Wer an der Wichtigkeit des Radios zweifele, solle laut Kempter die Geschichte nicht vergessen.
Als Beispiel nennt er die Widerstandsbewegung in Ungarn während der Besatzung durch die Sowjets. Damals hätte sich die Widerstandsbewegung über selbst gebaute und eingerichtete Radiostationen informiert. Das solle man im Hinterkopf haben, bevor man zu stark auf das Internet setzt. Das könne man einfacher manipulieren oder abschalten als das Radio.