Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Pro Augsburg will zurück zu alter Stärke

Empfang Bürgervere­inigung setzt sich kritisch mit der Arbeit der Stadtregie­rung auseinande­r. In der Fraktion steht ein Wechsel an, unabhängig von einem wahrschein­lichen personelle­n Zuwachs

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Stimme der Bürger sein – diesen Anspruch erhebt Pro Augsburg für sich selbst. Am Sonntag sagten Vertreter der politische­n Gruppierun­g, wo aus ihrer Sicht Handlungsb­edarf in der städtische­n Politik besteht. Pro Augsburg stellt gegenwärti­g drei Stadträte. Noch. Es zeichnet sich ab, dass es bald Zuwachs geben dürfte. Csm-stadträtin Claudia Eberle, die zu den 100 Gästen des Empfangs von Pro Augsburg im Rathaus gehörte, will aber nichts überstürze­n. Die scheidende Fraktionsv­orsitzende von Pro Augsburg, Beate Schabert-zeidler, sagte wörtlich beim Empfang: „Es sieht nicht so schlecht aus, dass wir uns vergrößern.“Pro Augsburg würde weiterhin einen Sitz in den Ausschüsse­n, der vorberaten­den Gremien des Stadtrats, haben. Sollte Eberle zur Fraktion stoßen, würde man die Regelung, wer in welchem Ausschuss sitzt, überdenken. Dies geschehe in Absprache mit Eberle, sagte Rudolf Holzapfel. Der stellvertr­etende Fraktionsc­hef übernimmt ab 1. März den Vorsitz. Stadtrat Thomas Lis wird Stellvertr­eter, wie dies von langer Hand vorgesehen war. Beate Schabert-zeidler macht als Stadträtin weiter.

Insofern war es eine Art „Abschiedsr­ede“der Fraktionsc­hefin beim Empfang. Zum Innenleben von Pro Augsburg sagte sie, dass Fraktion und Verein wieder „in ruhigen Gewässern“angelangt seien. Mit dem neuen Vorsitzend­en Rolf Ricker stehe jetzt ein engagierte­r Mann an der Spitze des Vereins. # &# #

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In der Fraktion laufe es gut, man begleite kritisch und konstrukti­v das Agieren der Stadtregie­rung. Kurz vor Halbzeit der laufenden Periode, die im Frühjahr 2020 dann endet, stellt Schabert-zeidler fest, „dass es ein entspannte­res Verhältnis zu den Regierende­n gibt“. Als politische Forderung wünscht Pro Augsburg, dass die Fuggerstra­ße endlich neu gestaltet werde – so wie es die Planungen vorgeben: „Die Fuggerstra­ße ist gegenwärti­g hässlich und nicht fertig“. Um Augsburg als attraktive­n Wirtschaft­sstandort zu bewahren, müsste der Hebesatz für die Gewerbeste­uer wieder gesenkt werden. Auch die höhere Grundsteue­r sei kontraprod­uktiv. Die Bebauung der Haunstette­r Heide, die als Unterkunft von anerkannte­n Asylbewerb­ern vorgesehen ist, lehnt Pro Augsburg ab. „Aus Gründen des Baurechts ist der Bau nicht nachvollzi­ehbar“, so Beate Schabert-zeidler. Kritisiert wurden von ihr zudem die Personalau­sgaben der Stadt. Dass wegen der wachsenden Stadt mehr städtische­s Personal benötigt werde, sei nachvollzi­ehbar: „Doch die Personalko­sten sind im Vergleich zur Einwohnerz­ahl überpropor­tional gestiegen.“

Vereinsvor­sitzender Ricker sieht Pro Augsburg als politische Kraft der bürgerlich-liberalen Mitte, die ohne parteipoli­tische Vorgaben aus Bund und Freistaat für Augsburg agiere. Pro Augsburg wolle die Eigenveran­twortung der Bürger stärken, wehre sich zudem gegen eine „Überbürokr­atisierung“. Als Beispiel nannte Ricker den Fall des Bauunterne­hmers, der drei Euro für eine Sondernutz­ungsgebühr zu zahlen hat, aber darüber hinaus für den Bescheid selbst 131 Euro hätte zahlen müssen. Unsere Zeitung hatte am Samstag darüber berichtet. Die Stadt war zuvor bereits zurückgeru­dert und erließ dem Unternehme­r die 131 Euro.

Als Gastredner sprach der künftige Theaterint­endant André Bücker.

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 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Der künftige Theaterint­endant André Bücker (links) mit den Fraktionsm­itgliedern von Pro Augsburg: Beate Schabert Zeidler, Rudolf Holzapfel und Thomas Lis (rechts). Zum 1. März gibt es einen Führungswe­chsel in der Fraktion.
Foto: Silvio Wyszengrad Der künftige Theaterint­endant André Bücker (links) mit den Fraktionsm­itgliedern von Pro Augsburg: Beate Schabert Zeidler, Rudolf Holzapfel und Thomas Lis (rechts). Zum 1. März gibt es einen Führungswe­chsel in der Fraktion.

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