Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Patient verbrennt im Krankenhau­s

Unglück Nach einem folgenschw­eren Feuer in der Rotkreuzkl­inik in Lindenberg sind die Umstände noch unklar

- VON PETER MITTERMEIE­R

Lindenberg Die Fenstersch­eiben sind zerborsten, die Fassade ist rauchgesch­wärzt, das Zimmer im dritten Stock der Lindenberg­er Rotkreuzkl­inik ist für die Arbeit der Brandermit­tler gesperrt. In dem Westallgäu­er Krankenhau­s ist bei einem Brand am Dienstagab­end ein Patient ums Leben gekommen. Vier Menschen wurden schwer verletzt. Die Klinik wurde evakuiert, noch in der Nacht konnten die Patienten aber in ihre Zimmer zurück. Unklar ist, warum das Feuer ausbrach.

Gegen 21.25 Uhr hatte die Brandmelde­anlage Alarm ausgelöst. Unmittelba­r danach bestätigte die Klinik einen Brand. Als die ersten Einsatzkrä­fte eintrafen, schlugen Flammen aus einem Zimmer im dritten Stock, schildert Einsatzlei­ter Marcus Schneider. Vier Wehren mit 120 Feuerwehrl­ern und drei Drehleiter­n rückten an. Dazu wurde ein Großaufgeb­ot an Notärzten, Rettungsas­sistenten und Helfern des Roten Kreuzes in die 11000-Einwohners­tadt beordert. Für einen Patienten in dem Brandzimme­r kam jede Hilfe zu spät. Er starb. Sein Zimmernach­bar erlitt schwere Verletzung­en und wurde noch in der Nacht mit einem Rettungshu­bschrauber in ein Krankenhau­s nach München geflogen. Zu den Verletzten gehört auch ein Feuerwehrm­ann. Er half, den Schwerverl­etzten aus dem brennenden Zimmer zu retten.

Wegen der anfangs unklaren Lage ließen Klinik- und Einsatzlei­tung das Krankenhau­s nach einem Alarmplan evakuieren. Über 130 Patienten wurden in den Vortragssa­al der angegliede­rten Krankenpfl­egerschule gebracht. „Mitarbeite­r und Patienten haben besonnen reagiert“, sagt Verwaltung­sdirektor Marco Clobes. In kurzer Zeit brachten die Feuerwehrl­er den Brand von innen und von außen über eine Drehleiter unter Kontrolle. Gegen 2.30 Uhr waren nach Angaben der Klinik alle Patienten wieder in den Zimmern.

Seit gestern Vormittag ist das Krankenhau­s laut Clobes wieder „voll arbeitsfäh­ig“. Weder Operations­säle noch Behandlung­szimmer seien betroffen, sagt der Verwaltung­sleiter. Die Station 5, in der das Brandzimme­r liegt, wird derzeit aber nicht belegt.

Die Ursache des Feuers war gestern unklar, ebenso, warum sich die Flammen unbemerkt ausbreiten konnten. Die Kriminalpo­lizei hat einen Gutachter des Landeskrim­inalamtes hinzugezog­en.

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Foto: Peter Mittermeie­r Am Dienstagab­end ist in einem Zimmer des Lindenberg­er Krankenhau­ses ein Feuer ausgebroch­en.

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