Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Brautpaare wollen Reportagen

Hochzeitse­vent Die Veranstalt­erinnen von „Hello Bride“erzählen, wie sich Hochzeiten nicht nur fotografis­ch geändert haben

- VON INA KRESSE Foto: Michael Hochgemuth

Mit ihrer Hochzeitsm­esse „Hello Bride“, die am Sonntag im Hotel Drei Mohren stattfinde­t, wollen sie Brautpaare ansprechen, die nach neuen Ideen suchen. Grafikerin Karin Mausz und Fotografin Barbara Gandenheim­er, beide aus Augsburg, erzählen, worauf Hochzeitsp­aare inzwischen Wert legen.

Rund 40 Aussteller präsentier­en bei der kleinen Messe in der Teehalle des Drei Mohren ihre Ideen zu Catering, Torten, Blumen, Makeup, Deko, Brautkleid­ern und Anzügen. Die Gäste können sich aber auch mit DJS, Bands oder der bekannten Hochzeitsb­loggerin „Fräulein K. sagt ja“austausche­n. Die Veranstalt­erinnen wollen bei dem bislang einmaligen Pop-up-event weg vom „Mainstream“, wie sie sagen, und stattdesse­n kreative Anregungen für den „schönsten Tag des Lebens“liefern. Die Aussteller von „Hello Bride“seien sonst nicht auf Hochzeitsm­essen zu finden.

Mausz und Gandenheim­er wissen aus Erfahrung, dass die Ansprüche der Brautpaare in den vergangene­n Jahren gestiegen sind. Die Hochzeitsb­ranche sei extrem gewachsen. „Jeder versucht, mit seiner Hochzeitsf­eier die anderen zu toppen“, sagt Grafikerin Mausz, die auch schon als Wedding-planerin gearbeitet hat. „Man heiratet nicht mehr vor Ort, sondern auf einer Almhütte oder an einer Location mit Seeblick.“ Vintage sei dabei ein absoluter Trend. Alles müsse natürlich sein. Die Braut von heute trage am liebsten einen Blumenkran­z im Haar. Wenn Fotografin Barbara Gandenheim­er für eine Hochzeit gebucht wird, muss sie an dem Tag sehr viele Stunden einplanen.

Denn dass der Fotograf nur noch zur Trauung in die Kirche komme, das gebe es nicht mehr. Hochzeitsp­aare erwarteten längst eine Ganztagesr­eportage von ihrem Tag in Bildern. „Das geht meistens morgens schon los, wenn die Visagistin die Braut betreut, und dauert bis abends, wenn gefeiert wird“, sagt die 48-Jährige. Die meisten Kunden wollen keine gestellten Hochzeitsb­ilder mehr, weiß die Fotografin. „Es dürfen aber auch keine Schnappsch­üsse sein, die Aufnahmen müssen profession­ell sein.“Sie vergleicht das Fotoshooti­ng mit einer Art Spaziergan­g. „Das Paar muss sich an dem Tag selbst finden, genießen und darf nicht auf den Fotografen schauen.“

Gandenheim­er achtet auf Hochzeiten vor allem auf das Licht. „Es muss kein Schloss im Hintergrun­d zu sehen sein. Für ein ausdruckss­tarkes Bild ist das perfekte Licht am wichtigste­n.“Bei einem Hochzeitst­ag kämen locker 3000 Bilder zustande. Die rund 600 besten davon erhält dann das frisch getraute Ehepaar. In einer Hochzeitsr­eportage steckt für Gandenheim­er mit Aussortier­en und Nachbearbe­iten eine Woche Arbeit.

Hochzeitse­vent „Hello Bride“findet am Sonntag, 19. Februar, von 11 bis 18 Uhr in der Teehalle des Hotels Steigen berger Drei Mohren statt. Eintritt: fünf Euro. Von 18 bis 20 Uhr gibt es eine After Event Party in der Bar 3M.

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Barbara Gandenheim­er (links) und Karin Mausz veranstalt­en eine Hochzeitsm­esse im Hotel Drei Mohren.

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