Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Brautpaare wollen Reportagen
Hochzeitsevent Die Veranstalterinnen von „Hello Bride“erzählen, wie sich Hochzeiten nicht nur fotografisch geändert haben
Mit ihrer Hochzeitsmesse „Hello Bride“, die am Sonntag im Hotel Drei Mohren stattfindet, wollen sie Brautpaare ansprechen, die nach neuen Ideen suchen. Grafikerin Karin Mausz und Fotografin Barbara Gandenheimer, beide aus Augsburg, erzählen, worauf Hochzeitspaare inzwischen Wert legen.
Rund 40 Aussteller präsentieren bei der kleinen Messe in der Teehalle des Drei Mohren ihre Ideen zu Catering, Torten, Blumen, Makeup, Deko, Brautkleidern und Anzügen. Die Gäste können sich aber auch mit DJS, Bands oder der bekannten Hochzeitsbloggerin „Fräulein K. sagt ja“austauschen. Die Veranstalterinnen wollen bei dem bislang einmaligen Pop-up-event weg vom „Mainstream“, wie sie sagen, und stattdessen kreative Anregungen für den „schönsten Tag des Lebens“liefern. Die Aussteller von „Hello Bride“seien sonst nicht auf Hochzeitsmessen zu finden.
Mausz und Gandenheimer wissen aus Erfahrung, dass die Ansprüche der Brautpaare in den vergangenen Jahren gestiegen sind. Die Hochzeitsbranche sei extrem gewachsen. „Jeder versucht, mit seiner Hochzeitsfeier die anderen zu toppen“, sagt Grafikerin Mausz, die auch schon als Wedding-planerin gearbeitet hat. „Man heiratet nicht mehr vor Ort, sondern auf einer Almhütte oder an einer Location mit Seeblick.“ Vintage sei dabei ein absoluter Trend. Alles müsse natürlich sein. Die Braut von heute trage am liebsten einen Blumenkranz im Haar. Wenn Fotografin Barbara Gandenheimer für eine Hochzeit gebucht wird, muss sie an dem Tag sehr viele Stunden einplanen.
Denn dass der Fotograf nur noch zur Trauung in die Kirche komme, das gebe es nicht mehr. Hochzeitspaare erwarteten längst eine Ganztagesreportage von ihrem Tag in Bildern. „Das geht meistens morgens schon los, wenn die Visagistin die Braut betreut, und dauert bis abends, wenn gefeiert wird“, sagt die 48-Jährige. Die meisten Kunden wollen keine gestellten Hochzeitsbilder mehr, weiß die Fotografin. „Es dürfen aber auch keine Schnappschüsse sein, die Aufnahmen müssen professionell sein.“Sie vergleicht das Fotoshooting mit einer Art Spaziergang. „Das Paar muss sich an dem Tag selbst finden, genießen und darf nicht auf den Fotografen schauen.“
Gandenheimer achtet auf Hochzeiten vor allem auf das Licht. „Es muss kein Schloss im Hintergrund zu sehen sein. Für ein ausdrucksstarkes Bild ist das perfekte Licht am wichtigsten.“Bei einem Hochzeitstag kämen locker 3000 Bilder zustande. Die rund 600 besten davon erhält dann das frisch getraute Ehepaar. In einer Hochzeitsreportage steckt für Gandenheimer mit Aussortieren und Nachbearbeiten eine Woche Arbeit.
Hochzeitsevent „Hello Bride“findet am Sonntag, 19. Februar, von 11 bis 18 Uhr in der Teehalle des Hotels Steigen berger Drei Mohren statt. Eintritt: fünf Euro. Von 18 bis 20 Uhr gibt es eine After Event Party in der Bar 3M.