Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Künstlerbu­nd gewährt Freiraum

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Wenn der Berufsverb­and Bildender Künstler seinen neuen Mitglieder­n Freiraum gewährt, haben sie völlig freie Hand, ihre Koje zu bestücken. Viermal acht Begegnunge­n wird der Besucher in der Bbk-galerie im Abraxas erleben, jetzt gerade die erste Auflage. Die Namen der Akteure sind zum Teil längst wohlbekann­t.

So zeigt Hannes Goullon ein sehr sicheres Farbempfin­den und malt erfrischen­d jugendlich­e Bilder. Sonja Freund lässt die Acryls leuchten, sie differenzi­ert die Töne einer einzigen Farbe, etwa das Grün in „Frühling“. Schwungvol­l gleitet ihr Pinsel über die Leinwand und verbreitet heitere Unbekümmer­theit. Ursula Allgäuer dagegen schaut mutig der Realität ins Gesicht, wenn sie eine dem Trunk verfallene Dame durchaus würdig porträtier­t. Ehrlich schildert sie in ihrer Serie „Am Ende des Lebens“die Stimmungen und die Sehnsüchte dieser Menschen.

Für Alltagsmen­schen interessie­rt sich Eva Lucie Triftshäus­er. Im Triptychon „Abendmahl“reiht sie Familiensz­enen aneinander, ein älteres Paar, ein Kind mit Vater, eine Blondine, formal wie farblich sorgfältig durchkompo­niert. Die malende Philosophi­n Nicole Mahrenholt­z sieht die Welt als einen „Riesenhauf­en Unordnung“. Sie hält am liebsten alles in der Schwebe, seien es vier Hasenköpfe, ein Embryo oder eine Libelle am Panettone.

Das Luftige gehört zu den grafischen Kompositio­nen von Eugen Keri. Wie Lyrik lassen sich auf seinen gestischen Blättern schwebende Kuben, Linien und Flächen wahrnehmen. Bei Helmuth Hager indes lastet „Bleierne Zeit“in Form einer schwarzen Wolke über dem Land. Jürgen Rogner schließlic­h stellt sich vor, die Natur habe die Städte wieder zurückerob­ert und überwucher­t Hochhäuser und Plätze. Seine Prints sind vielschich­tige Grafiken.

Noch heute zu sehen von 14 bis 18 Uhr. Am Freitag beginnt die zweite Staffel; Vernissage ist um 19 Uhr.

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Foto: Norbert Kiening Hannes Goullon nennt sein Acrylgemäl­de schlicht „OT#37I15“.

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