Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wohnen mit zwei Mördern
Bekannte wussten von Mord mit Kreissäge
München Bekannte der Angeklagten im Münchner Prozess um den Mord mit einer Kreissäge haben nach eigenen Angaben schon vor Jahren von der Tat erfahren. „Ich hab’ das nicht ganz für voll genommen“, sagte ein Freund vor dem Landgericht. An einem feuchtfröhlichen Abend vor einigen Jahren soll der Verlobte erzählt haben, seine Lebensgefährtin habe ihren Ex-freund umgebracht und er habe geholfen, die Leiche im Garten zu vergraben.
Später habe der Zeuge noch einmal mit der Angeklagten selbst über die Tat gesprochen. Konkreter nachgefragt habe er aber nicht. Auf die Idee, die Polizei zu informieren, sei er nicht gekommen. „Komisch fand ich’s schon, es ist dann aber irgendwann in Vergessenheit geraten.“Ein ehemaliger Mitbewohner berichtete davon, dass das Paar ihm bei seinem Einzug in die Studentenwg gesagt habe, „dass auf dem Haus ein dunkles Geheimnis liegt“und sie gespannt seien, ob der Mitbewohner „diesbezüglich etwas merken“würde. Später habe der Verlobte ihm gesagt: „Wir sind Mörder.“Der Satz habe sich „richtig bei mir eingebrannt.“Auch die Stelle, wo die Leiche vergraben war, hätten sie ihm gezeigt. Er habe gedacht, sie hätten ihn prüfen oder rausekeln wollen. „Aber ich war mit mir selbst beschäftigt und wollte es so genau auch gar nicht wissen.“Auch „aus Angst vor Rache“sei er nicht zur Polizei gegangen. Erst eine Bekannte von ihm, der er von den Gesprächen erzählte, alarmierte schließlich die Polizei und brachte die Ermittlungen ins Rollen.