Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wenn Eltern zu viel trinken

Kinder nehmen sich an ihnen ein Vorbild

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Berlin Eltern sind laut einer Studie auch dann Vorbilder für ihre Kinder, wenn es um schlechte Angewohnhe­iten wie den Alkoholkon­sum geht. Nach einer am Donnerstag in Berlin vorgestell­ten repräsenta­tiven Elternbefr­agung im Auftrag der Dak-gesundheit­skasse zeigten ein Drittel (32 Prozent) der Mütter und Väter ein riskantes Trinkverha­lten. Bei einem knappen Viertel der Eltern komme es mindestens einmal im Monat zum Rauschtrin­ken. Bei hohem Alkoholkon­sum der Eltern erhöht sich den Angaben zufolge auch bei ihren Kindern das Risiko zum Rauschtrin­ken.

Laut der Befragung hatten bundesweit zudem 20 Prozent der Jungen und Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren bereits einen Alkoholrau­sch. „Zwölfjähri­ge, deren Eltern regelmäßig Alkohol konsumiere­n, haben im Erwachsene­nalter ein drei Mal höheres Risiko für das Rauschtrin­ken als Kinder aus Familien, in denen nie Alkohol getrunken wird“, erklärte Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheit­sforschung (IFT-NORD). Er verfolgte die Entwicklun­g von riskantem Alkoholkon­sum in der Untersuchu­ng neun Jahre lang.

Die Bundesdrog­enbeauftra­gte Marlene Mortler (CSU) appelliert­e an Eltern, ihrer Vorbildfun­ktion gerecht zu werden: „Wasser predigen und Wein trinken, das geht nicht.“Alkoholmis­sbrauch bleibe eine der „großen gesundheit­spolitisch­en Herausford­erungen“.

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Foto: dpa Ein Viertel der befragten Eltern hat ein mal im Monat einen Rausch.

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