Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Setzt man bei Egk andere Maßstäbe?
seine Meinung ändern. Dass sie aber ihr Mandat mit zu der neuen Partei nehmen, ist eine Unverschämtheit gegenüber den Wählern, denen sie dieses Mandat verdanken. Die Wähler haben damals die Partei und diese Parteimitglieder auf Grund der damaligen Wahlaussagen gewählt. Es hätte auch der CSU gut gestanden, wenn sie auf die mitgebrachten Mandate verzichtet hätte, aber das kann man wohl nicht erwarten. Manfred Kugler, Augsburg Zum Artikel „Kein Name für eine Grund schule“vom 15. Februar: In wenigen Monaten werden wieder Scharen von Verehrern Richard Wagners zu den Festspielen nach Bayreuth strömen – und niemanden scheint es zu stören, dass der Meister glühender Antisemit war. Ebenso nimmt allem Anschein nach niemand daran Anstoß, dass es in Garmisch ein „Richard-strauss-institut“gibt – und Richard Strauss war Präsident der Reichsmusikkammer, in welcher auch Werner Egk die Interessen der deutschen Komponisten vertrat. Bei Werner Egk scheint man andere Maßstäbe anzulegen. Die Rechtsdirektorin am Staatlichen Schulamt spricht mir aus dem Herzen, wenn sie die Erstellung eines „fundierten historischen Gutachtens“fordert, damit endlich Klarheit geschaffen wird. Werner Egk war sicherlich ein Humanist. So weiß ich z. B. von seiner verstorbenen Schwester, der Franziskanerin Engeltraud, dass Egk sich im Geheimen für jüdische Musikerkollegen engagierte. Von ihr erfuhr ich auch, dass ihr Bruder nie Parteimitglied war. In München und Donauwörth gilt „sein Name als nicht beschädigt“. In Augsburg gibt es nun leider nicht wenige Leute, die für die Abschaffung des Schulnamens sind. Ich bin mir sicher, dass die Mehrzahl der Oberhauser Bevölkerung bei einer Befragung für die Beibehaltung des Namens stimmen würde. Marianne Schuber, Augsburg
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