Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was dieser Handschlag für Opel bedeutet

Übernahme Der Autokonzer­n PSA kauft das deutsche Unternehme­n für 1,3 Milliarden Euro und verspricht, es bis 2020 wieder flott zu machen. Viele Mitarbeite­r aber sind verunsiche­rt. Denn Peugeot-chef Tavares gilt als harter Sanierer

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Paris/rüsselshei­m Für Carlos Tavares ist die Opel-übernahme erst der Anfang: „Wir wollen einen europäisch­en Champion schaffen“, sagt der Chef des französisc­hen Autokonzer­ns PSA Peugeot Citroën, als er den Kauf des Rüsselshei­mer Unternehme­ns vom bisherigen Us-mutterkonz­ern General Motors für 1,3 Milliarden Euro verkündet. Mit der Übernahme wird PSA nach Verkaufsza­hlen die Nummer zwei in Europa nach Volkswagen. Doch ohne Risiko ist der Coup nicht.

Sich Opel einzuverle­iben ist das bisher gewagteste Vorhaben des Psa-chefs. „Eines Tages hat man Appetit, die Nummer eins zu werden“, ist ein bekannter Spruch des 58-Jährigen. Er stammt aus dem Sommer 2013, gut ein halbes Jahr später wird der Automanage­r Chef der Psa-gruppe. Nun frisst der „Löwe“– so das Peugeot-logo – Opel. Bei PSA schafft es der gebürtige Portugiese Tavares innerhalb von rund zwei Jahren, die Gruppe in

„Eines Tages hat man Appetit, die Nummer eins zu werden.“

Spanien oder Großbritan­nien messen lassen.

Dennoch könnten bei Opel „locker“10000 Arbeitsplä­tze wegfallen, glaubt der Berater Marc Staudenmay­er. „Am Ende macht ein Käufer doch, was er will“, sagte er dem Zusagen zur Eigenständ­igkeit des Unternehme­ns Opel und Jobgaranti­en für die gut 38000 Opelaner bis Ende 2018 scheinen wenig wert zu sein. Nach den Maßstäben solcher Großüberna­hmen ist das bereits übermorgen.

Tavares unterstrei­cht, dass gemachte Vereinbaru­ngen mit den Gewerkscha­ften eingehalte­n würden. Aber was kommt danach? Dazu fehlen noch klare Antworten. Die Zukunft solle gemeinsam gestaltet werden, erklärt Tavares – die Verantwort­lichkeit von allen Beteiligte­n sei dabei gefragt. Der Autoboss aus Paris, der lange bei Renault arbeitete, lobt mehrfach Opel-chef Karlthomas Neumann. Das Signal nach Rüsselshei­m: Neumann soll bei

„Es ist ein historisch­er Tag für Opel und Vauxhall.

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