Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Abfälle neu nutzen
Forschungsverbund präsentiert Ergebnisse
„Abfälle sind Rohstoffe am falschen Ort“, sagt Sabine Doering-manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg. Weltweit steigt der Verbrauch von Rohstoffen immer weiter an – mit weitreichenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Für Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf gibt es deshalb keine Alternative zur „Rohstoffwende“. Nötig seien neue Technologien und Innovationen zur Wiederverwertung. Der Freistaat unterstützt deshalb einen Forschungsverbund unter dem Titel Forcycle mit drei Millionen Euro. Die Ergebnisse wurden kürzlich präsentiert.
Der Fokus des Projektverbunds lag auf einer anwendungsorientierten Forschung. So wurden beispielsweise Verfahren zur Aufbereitung von Gläsern entwickelt. Dazu arbeitet das Forcycle-team mit einem bayerischen Hersteller für Behältergläser zusammen. Indem selektiv Wertmetalle abgetrennt und rückgewonnen wurden, konnten hochwertige Gläser für die Industrie generiert werden. In einem weiteren Projekt wurden alternative, umweltschonende Verfahren zur Wiederverwertung von Carbonfasern entwickelt. Eine Neuauflage für das Forschungsprojekt ist bereits geplant. Forcycle ist Teil der bayerischen Ressourcen-strategie. Das Ziel ist es, den Verbrauch von Ressourcen und Rohstoffen vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln. Sechs bayerische Universitäten, zwei Fraunhofer-institute und sieben Industrie-partner arbeiten gemeinsam an dem Projekt. Künftig sollen weitere Unternehmen mit eingebunden werden.