Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Knackt Schulz den Rekord?

Hohe Erwartunge­n vor Spd-parteitag

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Berlin In den Umfragen hat Martin Schulz der SPD bereits rekordverd­ächtige Zugewinne beschert. Sodass nun unter manchen Genossen die Erwartunge­n kaum Grenzen kennen: Knackt der Kanzlerkan­didat beim Sonderpart­eitag am Sonntag bei seiner Wahl zum Spd-vorsitzend­en und Nachfolger von Sigmar Gabriel auch den Rekord von Kurt Schumacher? Der Sozialdemo­krat, einer der Gründervät­er der Bundesrepu­blik, holte 1948 in Düsseldorf 99,7 Prozent. Da konnte selbst Willy Brandt nicht mithalten, der zwölf Mal kandidiert­e. Sein bestes Ergebnis: 99,4 Prozent 1966.

Ob nun 98 oder 99 – für Schulz und seine Partei sind die Prozente am darauffolg­enden Sonntag im Saarland viel wichtiger. Dort könnten die Sozialdemo­kraten bei der Landtagswa­hl nach 18 Jahren die Macht in einer Koalition mit Oskar Lafontaine­s Saar-linken von der CDU zurückhole­n, obwohl die SPD im jüngsten

mit 32 Prozent fünf Punkte hinter der CDU liegt. Auch in Schleswig-holstein und Nordrhein-westfalen, wo im Mai gewählt wird, könnte es nach einer längeren Schwächeph­ase dank des „Schulz-effekts“am Ende vielleicht wieder knapp für Rot-grün reichen.

Im Bund liefern sich Union und SPD ein Kopf-an-kopf-rennen. „Wettbewerb belebt das Geschäft“, verneinte jetzt Kanzlerin Angela Merkel in einem Interview der

cool die Frage, ob sie der Aufstieg von Schulz nervös mache. Tatsächlic­h sind manche Sozialdemo­kraten nervös: Noch sei die „Wahlkampfm­aschine Merkel“im Stand-by-modus, mahnt ein Spitzengen­osse, die Cdu-kanzlerin sei nicht zu unterschät­zen.

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Foto: Nietfeld, dpa Seit Martin Schulz geht es für die SPD in Umfragen nach oben.

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