Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sägenmord: Angeklagte war Männern hörig

2008 hatte die Frau ihren Freund getötet

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München Im Prozess um einen grausamen Mord in einer Studenten-wg hat eine Psychologi­n der Angeklagte­n eine überdurchs­chnittlich­e Intelligen­z bescheinig­t. Die 32-Jährige sei „äußerst harmoniebe­dürftig“, habe ein geringes Selbstbewu­sstsein und ein „starkes Abhängigke­itsgefühl von anderen“, sagte die Psychologi­n am Freitag vor dem Landgerich­t München I. Zeugen hatten im Prozess bereits berichtet, dass die Angeklagte ihren jeweiligen Lebensgefä­hrten „hörig“gewesen sei.

So auch einem 27-jährigen Studenten, dem sie im Dezember 2008 den Kopf abgeschnit­ten haben soll. Die Pädagogik-studentin hatte gestanden, ihren Lebensgefä­hrten während eines Sexspiels mit einer Handkreiss­äge getötet zu haben. Der 27-Jährige habe sie gedemütigt und mit Sadomaso-sex gequält. Eine ehemalige Mitbewohne­rin sprach am Freitag ebenfalls von einer „Hörigkeit“der Angeklagte­n.

Das für Freitag erwartete Gutachten des psychiatri­schen Sachverstä­ndigen, der die Schuldfähi­gkeit der Angeklagte­n beurteilt, wird erst an einem späteren Verhandlun­gstag vorgetrage­n. Eigentlich hatte Verteidige­rin Birgit Schwerdt noch weitere Angaben der Angeklagte­n angekündig­t. Diese sehe sich jedoch nicht in der Lage, Details zum Tatverlauf zu schildern. „Je länger der Prozess dauert, umso verwirrter ist meine Mandantin“, sagte die Verteidige­rin.

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