Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Pouya ist wieder zurück
„I am back“– ich bin zurück. Das postete Ahmad Shakib Pouya auf Facebook. Er bedankte sich außerdem bei seinen Unterstützern. Nach Wochen der Ungewissheit ist der Flüchtling aus Afghanistan Donnerstagabend nach Deutschland zurückgekehrt. Pouya landete in Frankfurt, wo auch seine Frau lebt, mit der er nach deutschem Recht allerdings nicht verheiratet ist. Es gab Probleme mit den Unterlagen. Sie wollen die Heirat nachholen.
Die beiden schlossen sich am Flughafen in die Arme. Der 33-Jährige wird in den nächsten Tagen erst einmal bei seiner Frau, einer Deutsch-afghanin, bleiben. Dann geht es für ihn nach München, wo die Theaterproben für die Schauburg beginnen. Das mit den Münchner Kammerspielen und der Ottofalckenberg-schule assoziierte Kinderund Jugendtheater der Stadt München hatte Pouya die Hauptrolle des Ali in einer Neuproduktion von Rainer Werner Fassbinders „Angst essen Seele auf“angeboten.
Für den 33-Jährigen hat damit die Zeit der Ungewissheit und des Wartens vorerst ein Ende. In den mehr als 50 Tagen seit seiner Rückkehr nach Afghanistan am 20. Januar soll Pouya unter bedrückenden und gefährlichen Umständen gelebt haben. „Untergetaucht in Kabul und ständig sein Quartier wechselnd, verließ ihn nie die Furcht, verraten zu werden“, betont Nicola Steller vom Verein „Zuflucht Kultur“.