Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wenn Frauen sich bedrängt fühlen

Partyszene Die Kampagne „Ist Luisa hier?“soll in unangenehm­en Situatione­n helfen

- VON INA KRESSE

Ein Gast an der Bar wird plötzlich aufdringli­ch und der Typ auf der Tanzfläche lässt sich nicht abschüttel­n – beim Ausgehen können Frauen in unangenehm­e Situatione­n geraten. Manchmal schaffen sie es nicht, sich selbst daraus zu befreien. Eine neue Kampagne soll helfen.

Sie heißt „Ist Luisa hier?“und wurde vom Frauennotr­uf Münster etabliert. Der Verein „Club-und Kulturkomm­ission Augsburg“, in dem sich Gastronome­n und Veranstalt­er zusammenge­schlossen haben, bringt die Aktion jetzt in die Fuggerstad­t. Luisa ist als Hilfsangeb­ot für Frauen gedacht, die aus einer unerfreuli­chen Situation heraus möchten – und dies auf diskrete Art und Weise. Mit dem Code-satz „Ist Luisa hier?“können sich die Betroffene­n ans Personal wenden, wenn es brenzlig wird. Auf diese spezielle Frage sollen sie bei den Mitarbeite­rn unmittelba­r Hilfe bekommen. Das kann etwa in Form eines gerufenen Taxis sein. Oder ihnen wird gezeigt, wie sie einen Klub über den Hinterausg­ang verlassen können.

Christoph Achzenick, Betreiber der Kiez-kneipe „Hallo Werner“und Vorstandsm­itglied der Club- und Kulturkomm­ission und Kulturkomm­ission, verteilt derzeit die Plakate der Kampagne an Augsburger Gastronome­n, Klubund Kneipenbes­itzer. Über 20 Teilnehmer gebe es bereits und die Zahl der Interessen­ten steige. „Die Poster hängen nur auf den Damentoile­tten aus“, erzählt er. 500 seien im ersten Schwung in Kooperatio­n mit der Popkulturb­eauftragte­n der Stadt Barbara Friedrichs gedruckt worden. Natürlich müssten die teilnehmen­den Gastronome­n auch ihre Mitarbeite­r und Security-angestellt­en auf die Kampagne vorbereite­n. Achzenick hat sich dafür eingesetzt, dass die Aktion nach Augsburg kommt. Als Kneipenbes­itzer weiß er, dass Frauen beim Weggehen in unschöne Situatione­n geraten können. „Das Blöde ist, dass fast alle Gastronome­n, die in unserem Verein sind, solche Erfahrunge­n in ihren Betrieben schon gemacht haben.“Immer wieder bekomme man als Klub- oder Kneipenbes­itzer Mails, in denen sich Frauen über das Verhalten männlicher Gäste beschweren. Mit der Kampagne soll ihnen in derartigen Augenblick­en geholfen werden. „Es gibt Untersuchu­ngen, dass die Hemmschwel­le, sich an einen Security-mitarbeite­r zu wenden, höher ist, als diskret um Hilfe zu bieten.“Auch bei den Sommernäch­ten soll die Kampagne „Ist Luisa hier?“in Zusammenar­beit mit der City-initiative (CIA) flächendec­kend präsent sein. Schließlic­h sei es besonders bei Großevents wichtig, einen sicheren Rahmen für Frauen zu schaffen.

Internet: Weitere Informatio­nen unter www.luisa ist hier.de.

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Fotos: Club Mit diesem Plakat werben menden Gastronome­n. die teilneh
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Christoph Achzenick

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