Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
24 Stunden im Einsatz
Seit 20 Jahren gibt der Augsburger Pflegedienst Deschler täglich sein Bestes
Als Christine Deschler am 1. April 1997 den ambulanten Pflegedienst im Holzweg 61 im Augsburger Stadtteil Bärenkeller gründete, war sie Mädchen für alles. Deschler und eine Mitarbeiterin fuhren zu Patienten, pflegten sie, versorgten sie mit Medikamenten und hörten ihnen zu. Nach und nach wurde das Unternehmen ausgebaut und zu dem, was es jetzt ist: ein erfahrener Pflegedienst mit 165 Mitarbeitern, der im ganzen Stadtgebiet sowie in angrenzenden Orten im Einsatz ist. Deschler und ihr Team bieten neben der klassischen Krankenund Altenpflege, auch Kinderkranken- und Palliativpflege. Zur Unterstützung von Patienten und Angehörigen werden außerdem Hauswirtschaftssowie Betreuungsleistungen angeboten und Dienste wie Essen auf Rädern oder Fußpflege vermittelt. „Unser Motto ist ,Pflege mit Vertrauen und Herz‘. Dazu gibt es bei uns praktisch alles aus einer Hand, damit sich der Patient um nichts mehr kümmern muss“, erklärt die Inhaberin. „Das stellt auch für Angehörige eine große Entlastung dar.“Neben den Pflegeleistungen ist die Beratung ein wichtiges Thema. Deschler und ihr Team nehmen sich viel Zeit dafür, den Patienten gut zu informieren, ihm zum Beispiel Kostenvoranschläge vorzulegen und zu erklären. „Durch das neue Pflegegesetz sind viele verunsichert und wissen nicht, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen können.“Zudem steht die Fort- und Weiterbildung bei Deschler im Fokus. Das Unternehmen schult sowohl intern als auch Kräfte anderer Firmen. „Es liegt uns sehr am Herzen, unsere Mitarbeiter in ihren Talenten zu fördern. Sie sollen ihren Wert erkennen“, erläutert Deschler. „Dazu führen wir regelmäßig Gespräche, in denen wir Entwicklungschancen aufzeigen. Außerdem gilt bei uns: Wer etwas gut kann, zeigt es auch den anderen“. Aufteilung in Kompetenzteams Die individuelle Förderung kommt auch in einer Aufteilung der Mitarbeiter in verschiedene Kompetenzteams zum Tragen. So gibt es beispielsweise Experten für Demenz oder andere für die Palliativpflege. „Dadurch ist gesichert, dass Patienten stets von Fachkräften behandelt werden, die für ihre Bedürfnisse am besten qualifiziert sind“, beschreibt die Geschäftsführerin. Nicht nur in den einzelnen Teams ziehen alle an einem Strang. Reibungslose Kommunikation ist dafür Grundvoraussetzung. Durch den Einsatz modernster Technik wird Wichtiges dokumentiert und alle Mitarbeiter stehen im ständigen Austausch. Außerdem sind die Chefin und die leitenden Kräfte 24 Stunden am Tag für sie erreichbar. Ein dichtes Netzwerk hat der Pflegedienst außerdem mit Augsburgs Kliniken. „Die Krankenhäuser übergeben uns praktisch den Patienten, damit ist die Nachsorge, also die Pflege nach dem Klinikaufenthalt, sichergestellt.“Obwohl Christine Deschler als Geschäftsführerin viel im Büro aktiv ist, fährt sie nach wie vor selbst zu Kunden. „Ohne den direkten Kontakt würde mir etwas fehlen“, erklärt sie. Ihr Spezialgebiet sind Tumorpatienten und die Palliativpflege. „Dieser Bereich ist aufwendig. Wir haben dabei viel Planungsarbeit und wenn man sich den zeitlichen Einsatz anschaut, ist auch klar, dass man im Grunde oft ohne Bezahlung im Einsatz ist.“Neben ihrer beruflichen Tätigkeit sitzt Deschler auch im Vorstand der Augsburger Hospiz- und Palliativversorgung (AHPV). Erst vergangenes Jahr wurde der ambulante Pflegedienst vom Medizinischen Dienst (MDK) zum wiederholten Mal mit der Bestnote ausgezeichnet. Für die Prüfung werden auch Kunden befragt. Feedback und Anliegen der Patienten sind Deschler sehr wichtig. Beschwerden werden ernst genommen. „Wir haben gerade eine demenzkranke Frau, die bis zu siebenmal am Tag anruft. Wir hören ihr trotzdem zu“, sagt Deschler und lächelt. Der Inhaberin ist nichts zu viel, sie ist immer freundlich. Fachkompetenz gepaart mit Menschlichkeit Wie sie das schafft? „Bei aller fachlichen Kompetenz bleibe ich stets ich selbst. Denn Menschlichkeit ist mindestens genauso wichtig.“Auch ihre beiden Töchter gäben ihr Sicherheit. Anna und Sina Deschler arbeiten tatkräftig mit. Anna steht kurz vor dem Ende ihres Studiums des Informationsmanagements und der Unternehmenskommunikation und kümmert sich beispielsweise um das Marketing. Fragt man Christine Deschler, was sie sich für die Zukunft wünscht, sagt sie: „Gesundheit und Zufriedenheit für meine Familie, die Mitarbeiter und mich selbst. Und, dass wir im Bärenkeller einen Bauplatz finden, um dort eine moderne und zukunftsfähige neue Firmenzentrale zu bauen, denn wir platzen aus allen Nähten“. Mit dem Erfolg, den Deschler seit dem „Zweifraubetrieb“binnen 20 Jahren verzeichnet hat, sollte das Gebäude vor allem eines haben – Raum für weiteres Wachstum.