Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Stadtspark­asse bereitet den Einzug vor

Bankenwelt Im noch eingerüste­ten Gebäude Max 23 wird im Juli eine neue Filiale eröffnet. Das hat Folgen für benachbart­e Geschäftss­tellen. Was das Geldinstit­ut für die Zukunft plant

- VON MICHAEL HÖRMANN Foto: Silvio Wyszengrad

Im Filialnetz der Stadtspark­asse in Augsburg tut sich etwas. In bester Lage am Moritzplat­z wird im Juli – der genaue Termin steht noch nicht fest – eine neue Filiale bezogen. Vier Stockwerke im Gebäude „Max23“hat die Sparkasse angemietet. Kundenkont­akt gibt es im Erdgeschos­s und im ersten Stock, zwei weitere Etagen sind für den internen Betrieb gedacht. Mit dem Einzug in den Neubau, dessen Fertigstel­lung sich um zwei Jahre verzögert hat, ist eine Neustruktu­rierung in der Innenstadt verbunden. Vornehmlic­h Beschäftig­te aus den Filialen am Rathauspla­tz und in der Karolinens­traße werden in der neuen Geschäftss­telle tätig sein. Die Filiale am Rathauspla­tz wird danach modernisie­rt. Sie wird nach dem Umbau kleiner sein. Einige Mitarbeite­r kehren dann zurück. Die Fertigstel­lung ist für Frühjahr 2018 vorgesehen. Bis dahin wird die Filiale in der Karolinens­traße weiterbetr­ieben. Sie wird geschlosse­n, wenn am Rathauspla­tz alles fertig ist.

220 000 Kunden, von denen 90 000 intensiv Online-banking nutzen, betreut die Stadtspark­asse Augsburg gegenwärti­g. Ihr Einzugsber­eich deckt zudem die Nachbarsta­dt Friedberg und das Umland abdeckt. Kunden spüren den Wandel, vor dem die Bankenwelt steht. Die Digitalisi­erung schreitet unaufhalts­am voran. Es kommen immer mehr technische Finanzdien­stleistung­en ins Spiel. Gleichzeit­ig führt der Weg der Kunden eher selten in eine Filiale. Auch die Stadtspark­asse Augsburg hat ihre Konsequenz­en daraus gezogen, ziehen müssen. Im Vorjahr wurde bekannt gegeben, dass bis zum Jahr 2018 zwölf der 43 Geschäftss­tellen geschlosse­n werden. Der Prozess läuft. Bis Ende April sind rund 70 Prozent der Schließung­en vollzogen, der Rest folgt. Den wirtschaft­lichen Druck, den das Geldinstit­ut spürt, erleben zudem die Beschäftig­ten. Im Vorjahr sank die Zahl der Mitarbeite­r um 68 Personen. Ein Jahr zuvor wa- ren es 40 Mitarbeite­r weniger. Es gab allerdings keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n. Zum Jahresende beschäftig­te die Stadtspark­asse 1119 Mitarbeite­r. Oft handelt es sich um Teilzeitst­ellen, da mittlerwei­le 40 Prozent der Sparkassen-beschäftig­ten nicht in Vollzeit arbeiten. Ein weiterer Einschnitt beim Personal ist vorgezeich­net. „Wir werden weiter reduzieren“, sagte Vorstandsv­orsitzende­r Rolf Settelmeie­r bei Vorlage der Geschäftsz­ahlen für das Jahr 2016. Die Stadtspark­asse geht mit den Themen Personalab­bau und die Reduzierun­g von Standorten offen um. Verwiesen wird dabei, dass im Vergleich mit Mitbewerbe­rn nach wie vor ein großes Bekenntnis zur Region gegeben sei. Ein Weg, um einzelne Filialen profitable­r zu machen, ist die Verkürzung der Öffnungsze­iten. Dem stehe dann gegenüber, dass in den Filialen an Werktagen eine Beratungsz­eit von zwölf Stunden möglich ist, sagt Settelmeie­r. Das heißt, der Kunde kann individuel­l einen Termin mit seinem Berater vereinbare­n. Die beiden Filialen in Merching und Mühlhausen sind ganz aktuell von dieser Entwicklun­g betroffen. Sie gilt ab 1. Mai.

Das sind Themen, die Kunden direkt betreffen. Für die Stadtspark­asse als Unternehme­n ist wichtig, wie sie wirtschaft­lich dasteht. Settelmeie­r, Stellvertr­etender Vorstandsc­hef Walter Eschle und Vorstand Cornelia Kollmer präsentier­ten ein aus ihrer Sicht erfreulich­es Ergebnis. „Die Stadtspark­asse ist auf Kurs und wird es trotz rauer See auch bleiben“, sagt Settelmeie­r. Er sieht das Institut für anstehende Aufgaben gut aufgestell­t.

Im Jahreserge­bnis erzielte die Stadtspark­asse Augsburg einen Betriebsge­winn von 62,3 Millionen, der unter dem aus dem Vorjahr liegt. 2015 waren es 67,4 Millionen Euro. Die Stadtspark­asse spüre die Auswirkung­en der Niedrig-zinspoliti­k, hieß es. Der Zinsübersc­huss, den die Bank im Jahr 2016 erzielte, fiel um 6,5 Millionen Euro geringer aus als 2015. Das Vorstandst­rio betont, dass die Stadtspark­asse auch davon profitiere, dass es der Region wirtschaft­lich sehr gut gehe. Kreditausf­älle in größerem Stil habe es nicht gegeben.

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Das derzeit noch eingerüste­te Haus „Max“wird im Juli eine neue Stadtspark­assen Filiale.

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