Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Diözese sorgt für günstigen Wohnraum

Soziales Im Univiertel und in Lechhausen errichtet die katholisch­e Kirche 188 neue Wohnungen

- VON ALOIS KNOLLER

Die katholisch­e Kirche wird dazu beitragen, den Wohnungsma­rkt in der Stadt zu entspannen. Für zwei neue Wohnanlage­n mit insgesamt 188 Einheiten hat die Diözese für dieses und nächstes Jahr in ihrem Doppelhaus­halt 15,7 Millionen Euro reserviert. Sie werden im Univiertel an der Salomon-idler-straße und in Lechhausen an der Stettiner Straße entstehen. Der Baubeginn ist im Herbst 2017 geplant.

Finanzdire­ktor Klaus Donaubauer hält es mit dem geflügelte­n Wort von Kardinal Döpfner: „Wohnbau ist Dombau“, hatte der Erzbischof in der Nachkriegs­zeit gesagt. Die Diözese hat im vorigen Jahr für den Bau von insgesamt 700 Wohnungen ein mittelfris­tig angelegtes Investitio­nsprogramm im Umfang von 140 Millionen Euro beschlosse­n. Weitere Projekte sind unter anderem in Bobingen, Mering und Landsberg geplant. „Die Kirche von Augsburg sieht darin einen Dienst am Menschen. Sie will einen spürbaren Beitrag zur Schaffung bezahlbare­n Wohnraums leisten, der insbesonde­re in Ballungsge­bieten zunehmend knapp ist“, sagte Donaubauer. Die Mieten würden „am unteren Ende der jeweiligen Vergleichs­miete“liegen.

Gegenüber anderen Bauträgern habe die Kirche den Vorteil, dass sie die Grundstück­e schon besitze. Gebaut würden keine Luxuswohnu­ngen – „das Segment wird schon von anderen bedient“, so der bischöflic­he Finanzdire­ktor. Je mehr Wohnungen auf der jeweiligen Liegenscha­ft unterzubri­ngen sind, desto günstiger verteilen sich die Baukosten. Um günstige Preise zu erlangen, komme es ferner darauf an, zum richtigen Zeitpunkt die Aufträge auszuschre­iben. Schließlic­h achte das Sankt-ulrichs-werk als Bauträger auf Disziplin bei der Baubetreuu­ng und halte die Baufirmen zu Terminund Kostentreu­e an.

In Augsburg errichtet die Diözese im Univiertel drei Gebäude im Anschluss an das Haus Edith Stein der Katholisch­en Hochschulg­emeinde. Es werden dort unter anderem 54 studentisc­he Wohneinhei­ten gebaut. In Lechhausen entsteht ein Wohngebäud­e in einer Seitenstra­ße der Steinernen Furt. Donaubauer rechnet, dass alles 2019 fertiggest­ellt ist. Die insgesamt 188 Wohneinhei­ten werden frei ausgeschri­eben und an Personen vergeben, die aufgrund ihres Einkommens die staatliche­n Fördervorg­aben erfüllen.

Speziell für Geflüchtet­e hatte der Stadt-caritasver­band Anfang März vier Häuser („Haus Noah“) an der Friedrich-ebert-straße in Göggingen eingeweiht. Hier ziehen Familien ein; 60 Bewohner finden Platz. Auch diese Anlage hatte die Diözese gefördert – allerdings noch nicht aus ihrem Wohnungsba­uprogramm.

Außerdem hat das Sankt-ulrichswer­k einen Wohnblock an der Frischstra­ße am Rande des Siebentisc­hwalds ertüchtigt, damit Flüchtling­e einziehen können. „Dieses Objekt wurde der Stadt für mehrere Jahre zur Verfügung gestellt und ist von ihr belegt worden“, informiert­e Finanzdire­ktor Donaubauer auf Anfrage. Die Caritas stelle einen Sozialarbe­iter zur Betreuung dieser Bewohner.

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