Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein hilfloses Herumdoktern
zählt das Pflegepersonal. Kostensteigerungen, etwa Tariferhöhungen, wurden oft bei Belegschaftsgrößen reingespart. Um Einnahmen zu steigern, wurde die Zahl der Operationen und der Ärzte deutlich erhöht. Die Zahl der Pfleger stieg nicht. Nur ihre Arbeitsbelastung. Die Politik macht so einen der wichtigsten Berufe unserer Gesellschaft kaputt. Die jetzige Therapie kommt spät, teils zu spät und ist nur eine Pille. Zur echten Reform, etwa beim Pflegeberufsgesetz, hat sich diese Große Koalition leider als unfähig erwiesen. dem Personalmix der Klinik und den baulichen Bedingungen in den Häusern ab. Starre Vorgaben stünden einem „flexiblen Personaleinsatz entgegen und erschweren ein effizientes Personalmanagement der Kliniken“. Zudem verweist der Interessenverband der Krankenhäuser darauf, dass im Bereich der Pflege schon jetzt Fachkräftemangel herrsche, da der Markt leer gefegt sei. So könnten rund 10000 freie Stellen nicht besetzt werden.
Für die Gewerkschaft Verdi dagegen geht der Gesetzentwurf Gröhes nicht weit genug, da er nicht klar definiere, in welchen Klinikbereichen Untergrenzen festgelegt und wie die neuen Stellen finanziert werden, sagt das Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Die Politik stehe in der Pflicht, „weil Markt und Wettbewerb alleine es nicht richten können“.