Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Erst Student, dann Bäcker
Lehrstellenoffensive Fabian Fendt ging nach dem Abitur auf die Hochschule. Doch das war nichts für ihn. Jetzt arbeitet der Augsburger in einem traditionellen Handwerksberuf. In einer Bio-bäckerei fertigt er Brezen, Semmeln und Brot
Der Weg zum Traumberuf führt für viele junge Menschen über eine Lehre. In einer großen Bandbreite von Berufen können sich Jugendliche selbst verwirklichen und Karriere machen. Wer das nicht glaubt, dem beweisen wir es: In der Lehrstellenoffensive unserer Zeitung lassen wir immer wieder Menschen aus der Region zu Wort kommen, die genau das geschafft haben: mit der Lehre zum Traumjob zu kommen. die Antwort: „Aus Hygienegründen.“Weil Fendt ein Azubi mit Weitblick ist, teilt man ihn häufig für den Sonntagsdienst ein. Damit könne er gut leben. „Sonntags ist die Arbeit entspannter. Ausgleichstage und Lohnzuschläge gibt es ja auch.“Finanziell ist noch einiges für ihn drin, davon ist Fendt überzeugt. Andererseits – und das betont der 25-Jährige – lernt er den Beruf keineswegs des Geldes wegen. Eher freut er sich, wenn er in den Filialen von Schubert eine seiner Brezen wiedererkennt.
Oder wenn er der Mama beim Backen helfen könne, sagt er: „Fast alles, was ich in der Berufsschule und der Backstube lerne, kann ich zu Hause anwenden.“
Lehrstellenoffensive ist eine Aktion mit den Arbeitsagenturen der Region, der Industrie und Handelskam mer Schwaben und der Handwerks kammer für Schwaben. Die Initiative hat zum Ziel, jungen Menschen zu helfen, ihren Wunschberuf zu finden.
Fakten zur Ausbildung
Schulabschluss Es wird ein Mit telschulabschluss empfohlen.
Dauer Drei Jahre, bei guter Leis tung auf zweieinhalb zu verkürzen.
Vergütung Im ersten Lehrjahr 470 Euro, im zweiten 560 Euro und im dritten 680 Euro brutto. Einstiegsgehalt 2200 Euro brutto. Vorkenntnisse Bewerber sollten über handwerkliches Geschick und einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln verfügen. Aus dauer und Pünktlichkeit sind gefragt.
Weiterbildung Wer Bäcker ist, kann sich zusätzlich zum Konditor ausbilden lassen – bei guten Leistun gen sogar in eineinhalb Jahren. Als Geselle kann man einen Meister ma chen und dann sogar ein Studium beginnen. (zian)