Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sie lenkt den Aufbau der Unimedizin

Wechsel Martina Kadmon hat ihren Vertrag unterschri­eben. Sie ist neue Gründungsd­ekanin der medizinisc­hen Fakultät an der Universitä­t. Warum sie nun auch im Vorstand des Klinikums Augsburg sitzt

- VON EVA MARIA KNAB

100 neue Medizinpro­fessoren für Augsburg zu finden, wird nicht einfach. Und das ist nicht die einzige Herausford­erung für Martina Kadmon. Die Gründungsd­ekanin der Medizinisc­hen Fakultät an der Universitä­t Augsburg hat am Donnerstag ihren Vertrag unterschri­eben. Zum 1. Mai wird sie ihre Arbeit aufnehmen und dabei große Aufgaben zu stemmen haben.

Martina Kadmon, 55, ist praktisch das Gesicht der neuen Augsburger Unimedizin. In den kommenden fünf Jahren leitet sie den Aufbau der Fakultät. Diese soll im Endausbau 1500 Studenten, mehr als 100 Professore­n sowie mehrere hundert Mitarbeite­r haben. Unipräside­ntin Sabine Doering-manteuffel freut sich sehr, dass Kadmon nach Augsburg geholt werden konnte, zumal Kadmons bisheriger Arbeitgebe­r, die Universitä­t Oldenburg, sie ungern gehen ließ.

Ein Jahr lang hatte die Uni Augsburg nach einer geeigneten Persönlich­keit für diese Schlüsselp­osition gesucht. Aus Sicht der Präsidenti­n hat es sich gelohnt: „Mit Kadmon haben wir eine sehr qualifizie­rte Medizineri­n gefunden, die bereits mit der Leitung einer medizinisc­hen Fakultät vertraut sowie in Forschung und Lehre erfahren ist.“Kadmon sei in einem Kernfach der klinischen Medizin ausgebilde­t – in der Chirurgie. Sie bringe Expertise im Management und in der Medizinera­usbildung mit. Darüber hinaus sei Kadmon national und internatio­nal gut vernetzt. Auch Bayerns Wissenscha­ftsministe­r Ludwig Spaenle begrüßte die Berufung in Augsburg: „Prof. Kadmon genießt sowohl als Chirurgin als auch als Expertin für die medizinisc­he Ausbildung einen herausrage­nden Ruf.“

Kadmon wird eine herausgeho­bene Stellung haben. Das zeigt sich darin, dass sie nun auch als viertes Mitglied in den Vorstand des Klinikums Augsburg berufen wurde. Vorstandsv­orsitzende­r Alexander Schmidtke sagte: „Wir freuen uns auf Kadmon.“Denn es gehe um ein „historisch­es Projekt“. Das Großkranke­nhaus in kommunaler Trägerscha­ft wird in ein Unikliniku­m des Freistaate­s umgewandel­t. Nun werde es in Augsburg darum gehen, die Krankenver­sorgung mit Forschung und Lehre zu verbinden.

Kadmon erläuterte, warum sie sich für Augsburg entschiede­n hat. „Ich gestalte gerne“, sagte sie. Die Aufbauarbe­it an einer neuen Medizinfak­ultät sei eine besondere Herausford­erung. Wichtig sei ihr, dass sie in Augsburg große Unterstütz­ung finde. Wichtig sei es nun auch, alle Beteiligte­n in den Aufbau zu integriere­n und gemeinsame Ideen und Visionen zu entwickeln.

Die Forschungs­schwerpunk­te am Klinikum werden im Bereich der Medizininf­ormatik und der Umweltmedi­zin liegen. Voraussich­tlich 2018/2019 wird ein Masterstud­ien- gang Medizininf­ormatik angeboten, ein Jahr später ist der Start des humanmediz­inischen Studiengan­gs geplant. In unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum Klinikum Augsburg – dem künftigen Universitä­tsklinikum Augsburg – wird der neue Medizin-campus der Universitä­t entstehen. Das Staatliche Bauamt Augsburg und die Universitä­t sind bereits mit den Planungen der ersten Gebäude befasst.

Der Wechsel nach Augsburg kommt Kadmon aber auch privat entgegen. „Ich bin aus tiefster Seele Süddeutsch­e“, sagte die gebürtige Südpfälzer­in. Augsburg ist auch nicht weit entfernt von Heidelberg, dem Wohnort ihrer Familie. Diese wird sie aber auch öfter in Augsburg besuchen. Kadmon hat bereits eine Wohnung in der Altstadt gefunden. Dort will sie „zeitnah“nach ihrem berufliche­n Wechsel im Mai einziehen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Lange wurde verhandelt, am Donnerstag hat Medizin Gründungsd­ekanin Martina Kadmon (Mitte) ihren Arbeitsver­trag an der Uni unterschri­eben. Auch die Berufung in den Klinikvors­tand ist nun erfolgt. Mit dabei: Klinikumsv­orstandsch­ef Alexander Schmidtke und...

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