Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Formel 1 Piloten fehlt der Durchblick

Shanghai Wegen Nebels fiel das zweite freie Training aus. Deutschlan­d bekommt 2018 wieder ein Rennen

- Foto: dpa

Shanghai Sebastian Vettel lächelte in die Kameras, Lewis Hamilton warf handsignie­rte Kappen unter das Fan-volk: Dichter Nebel über Shanghai hat die Formel-1-piloten zur Ultra-kurzzeitar­beit verdammt und zur Absage des zweiten freien Trainings zum Grand Prix von China geführt. Die widrigen Wetterbedi­ngungen erlaubten es dem Rettungshu­bschrauber bei stark eingeschrä­nkter Sicht nicht, im Notfall am nahe gelegenen Krankenhau­s zu landen. Dies ist aber eine Voraussetz­ung, damit die Autos überhaupt auf den Kurs fahren dürfen. Um einer potenziell­en Absage des zweiten Saisonrenn­ens am Sonntag zu entgehen, diskutiert­en die Rennställe mit dem Motorsport-weltverban­d FIA sogar eine mögliche Vorverlegu­ng des Grand Prix auf Samstag, wenn eigentlich das Abschlusst­raining und sind.

Rennleiter Charlie Whiting hält aber an dem geplanten Renntag fest, da am Sonntag im Gegensatz zum widrigen Freitag noch Wind erwartet wird. „Es ist sehr, sehr schade, was heute passiert ist, vor allem für die Leute, die an der Strecke waren, um zuzuschaue­n“, meinte Ferrarista­r Vettel. „Wir sind nur einmal im Jahr in China, und die Fans hier sind immer hellauf begeistert. Für die ist es bitter, wenn keiner fährt.“Nur knapp 22 Minuten Motorsport bekamen die Zuschauer auf dem Shanghai Internatio­nal Circuit geboten. Und das auch nur im ersten freien Training. Knapp 13 Minuten vor Ende entschied dann die Rennleitun­g, die zunächst auf unbestimmt­e Zeit verschoben­e, 90-minütige zweite Einheit komplett abzusagen. die Qualifikat­ion vorgesehen Die Formel-1-sicherheit­sbestimmun­gen ließen Rennleiter Charlie Whiting zu keinem anderen Schluss kommen. Denn im Unglücksfa­ll muss ein verletzter Pilot innerhalb von 20 Minuten in ein Hospital gebracht werden, das über die nötige neurochiru­rgische Ausstattun­g verfügt. „Es ist nachvollzi­ehbar, wenn der Helikopter nicht landen kann“, meinte Vettel zu der Entscheidu­ng. „Wenn irgendetwa­s in die Hose geht, will man im Nachhinein nicht dastehen und sagen, man hätte es anders gemacht. Man kann es verstehen, aber es ist bitter.“

Dass eine komplette Formel1-einheit ausfällt, ist kein Novum. Der letzte Fall datiert vom Oktober 2015. Beim Großen Preis der USA in Austin sorgten die Ausläufer des Hurrikans Patricia dafür, dass ein Training nicht stattfinde­n konnte.

Pilot Pascal Wehrlein hat sich bei seinem Crash in der Saisonvorb­ereitung schlimmer verletzt als bislang bekannt. „Pascal hat sich bei dem Unfall Wirbel im Halswirbel­bereich gestaucht und gebrochen. Er hat Glück gehabt, dass es nicht zu einer weitreiche­nderen Verletzung gekommen ist“, sagte Mercedeste­amchef Toto Wolff dem Tv-sender RTL. Der von Mercedes ausgebilde­te Wehrlein steht in diesem Jahr beim Sauber-rennstall unter Vertrag, musste aber auf seinen Start beim Auftakt in Australien und nun in China verzichten.

In der kommenden Saison wird wie geplant wieder ein Deutschlan­d-rennen stattfinde­n. Dies bestätigte der neue Marketingc­hef der Formel 1, Sean Bratches, auf der Internetse­ite der Königsklas­se des Motorsport­s. Der Hockenheim­ring besitzt laut Geschäftsf­ührer Georg Seiler für 2018 einen gültigen Vertrag. In der kommenden Saison sind 21 Rennen geplant.

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Sebastian Vettel und seine Kollegen hat ten gestern lange Pausen.

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