Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Bub verletzt Mitschüler mit Messer
Polizei Rangelei an Realschule Affing endet für 13-Jährigen in Klinik
Affing Bergen Sigrid Kehlbach ist noch immer aufgewühlt. Dass so etwas an ihrer Schule, der Realschule in Affing-bergen passiert, hätte sich die Direktorin bis zum Donnerstag nicht vorstellen können. Doch dann stand plötzlich ein Sechstklässler im Sekretariat – mit einer zweieinhalb Zentimeter tiefen Stichwunde im linken Oberschenkel.
In einer Gruppe von etwa fünf Schülern war es in der zweiten Pause zu einer Rangelei gekommen. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge fügte ein gleichaltriger Mitschüler aus derselben Klasse dem 13-Jährigen die Stichwunde zu. Laut Polizei ist unklar, ob das im Eifer des Gefechts geschah oder ob der Bub absichtlich zustach. Er bekam Hausverbot. Ob er je an die Schule zurückkehren darf, muss ein Disziplinarausschuss entscheiden.
So oder so hat die Sache für ihn ein Nachspiel. Zwar ist er wegen seines Alters strafunmündig. Dennoch wird die Aichacher Polizei eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung vorlegen. Sprecher Peter Löffler betont: „Von Staats wegen ist in so einem Fall von Haus aus eine Verfolgung notwendig.“ Wie es weitergeht, entscheidet die Staatsanwaltschaft. Auch das Jugendamt wird sich vermutlich in die Sache einschalten. Die Polizei informiert die Behörde bei solchen Vorfällen routinemäßig.
Die Schule versuchte am Freitag, dem letzten Tag vor den Osterferien, das Geschehen aufzuarbeiten. Die Lehrer sprachen mit den Kindern darüber. In einem Brief an die Eltern wies die Schule darauf hin, dass Waffen nicht geduldet würden, und erinnerte an ihr Leitbild. Darin stehen Friedfertigkeit und gewaltfreies Handeln an erster Stelle.