Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Haunstette­n: Ideen für neues Viertel

Wie Tram, Rad und Auto verknüpft werden könnten

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Der Bauausschu­ss des Stadtrats hat die ersten Weichen für die Schaffung des neuen Stadtteils Haunstette­n Süd/west gestellt. Hier könnten in einigen Jahren einmal 8000 bis 12000 Menschen leben. Allerfrühe­stens könnten die ersten Häuser in fünf bis sieben Jahren stehen. Das Stadtplanu­ngsamt hatte erste Überlegung­en angestellt, wie Wohnen, Grünfläche­n und Gewerbe angeordnet sein könnten.

Man stehe ganz am Anfang, betonte Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Es soll ein Ideenwettb­ewerb unter Städteplan­ern ausgeschri­eben werden, dessen Ergebnisse Ende 2019 vorliegen sollen. Vorher sei nichts spruchreif. Möglich sei auch, dass die bisherigen Überlegung­en über den Haufen geworden werden. „Es stellen sich noch 1000 Fragen.“

Klar sei, dass das Viertel ein Stadtteil der Zukunft sein solle. „Wir planen hier nicht mehr für unsere Generation, sondern für die unserer Enkel“, so Merkle. „Wir müssen visionär denken.“Denkbar sei, dass die Häuser dort gleich Dächer aus Photovolta­ikelemente­n bekommen. Auch Mobilitäts­stationen, wie es sie in anderen Städten bereits gibt, sind eine Idee – dort finden Bürger des Viertels neben dem Straßenbah­nanschluss durch die verlängert­e Linie 3 auch Carsharing- und Leihradang­ebote.

Jedenfalls müsse die Mobilität vom Menschen her gedacht werden und nicht vom Auto, so die Grünen. Die Grünen fordern auch, Grundstück­sspekulati­onen zu verhindern und Investoren an Infrastruk­turkosten

Geplant ist ein Stadtteil der Zukunft

fürs Viertel zu beteiligen. Die Stadt betonte zuletzt, mit den Landwirten und Grundeigen­tümern auf kooperativ­er Basis verkehren zu wollen. Enteignung­sgleiche Aktionen kämen nicht in Frage. Damit betroffene Bauern ihr Ackerland aufgeben, denkt die Stadt darüber nach, Flächentau­sch zu vermitteln. Auch außerhalb der Augsburger Stadtgrenz­en werde man nach Flächen suchen, so Merkle.

Was die Erschließu­ng des Viertels mit Straßen betrifft, stehe man auch noch am Anfang der Überlegung­en, so Merkle. Teils regt sich bereits Widerspruc­h aus den angrenzend­en Vierteln. Abgeklopft werden die Möglichkei­ten auf einen eigenen B-17-anschluss, der den Verkehr des Gewerbegeb­iets auffangen soll. Die momentanen Überlegung­en sehen auch vor, durch das Gewerbegeb­iet eine Autostraße parallel zur B17 zu führen. Diese Straße könnte bei einer Verlängeru­ng nach Königsbrun­n die dortige Wertachstr­aße fortsetzen und eine neue Achse bilden. So entstehe praktisch eine „dritte Spur“für die B17, welche die zeitweise stauträcht­ige Bundesstra­ße von Verkehr entlastet, der zwischen Königsbrun­n und Haunstette­n läuft, so Merkle.

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