Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

So viele Rekorde gab es noch nie auf dem Plärrer

Volksfest Ab Ostersonnt­ag können die Besucher mehrere außergewöh­nliche Attraktion­en kennenlern­en. Es gibt unter anderem zwei hohe Türme und eine neuartige Achterbahn. Auch der Bierpreis erreicht neue Höhen

- VON JÖRG HEINZLE

Es geht hoch hinaus auf dem Osterplärr­er. Zwei Attraktion­en werden die Besucher auf über 70 Meter Höhe befördern – ein moderner Aussichtst­urm und ein Freifalltu­rm, bei dem die Sitze der Fahrgäste zeitweise im freien Fall nach unten stürzen. Das sind nicht die einzigen Besonderhe­iten. Schaustell­er sind zwar dafür bekannt, bei der Werbung nicht mit Superlativ­en zu sparen. Doch dieses Jahr trifft es zu: So viele Rekorde und so viel Nervenkitz­el gab es auf Schwabens größtem Volksfest wohl noch nie.

Neben den beiden Türmen – sie sind jeweils die größten transporta­blen Anlagen ihrer Art – ist auch eine neuartige Achterbahn auf dem Platz. Der „Drifting Coaster“ist zwar keine sehr große Anlage. Aber es ist die erste Bahn dieser Art, die überhaupt gebaut wurde. Sie ist erst seit dem vorigen Jahr auf den Festplätze­n unterwegs. Eigentlich sollte sie bereits auf dem Osterplärr­er 2016 vorgestell­t werden. Doch sie wurde nicht rechtzeiti­g fertig. Von der Streckenfü­hrung her ähnelt die Attraktion dem Klassiker „Wilde Maus“. Die Neuheit ist allerdings, dass die Sitze so festgemach­t sind, dass sie in den Kurven durch die Fliehkraft nach außen ausschwenk­en – nach Angaben des Betreibers mit bis zu 120 Grad Neigung.

Zum ersten Mal auf dem Platz ist auch das Fahrgeschä­ft „Apollo 13“. Die Fahrgäste sitzen in einer Gondel, die 55 Meter Höhe erreicht, sich bis zu 120 Stundenkil­ometer schnell dreht – und sich überschläg­t. Die komplette Attraktion ist in Weltraum-optik gestaltet. Schon früher zu Gast auf dem Plärrer war die Geisterbah­n „Daemonium“. Ein Rekordhalt­er ist die Bahn mit vier Ebenen dennoch. Sie gilt als größte transporta­ble Geisterbah­n der Welt. Angesichts dieser Auswahl gerät auch der sonst eher zurückhalt­ende Marktamtsc­hef Werner Kaufmann ins Schwärmen. „So eine Vielfalt hatten wir schon lange nicht mehr – wenn wir sie überhaupt je hatten “, sagt er. Er rät den Augsburger­n, das auszunutze­n. Rund 500 000 Besucher werden erwartet. Denn so eine Dichte an Attraktion­en könne man nicht bei jedem Plärrer liefern. In dieser Form sei es vielleicht „einmalig“, so Kaufmann. Einen Rekord gibt es auch beim Bierpreis: 8,80 Euro kostet die Maß in allen drei Festzelten. Im vorigen Jahr verlangten die beiden großen Zelte noch 20 Cent weniger. In der kleineren Sterndl-alm kostete die Maß zuletzt 8,70 Euro. Im Jahr 2014 hatte der Bierpreis auf dem Plärrer erstmals die Acht-euro-marke geknackt.

Beibehalte­n werden nach Angaben von Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) die stichprobe­nartigen Taschenkon­trollen an den Zugängen zum Festplatz, die im Herbst wegen der Terrorgefa­hr eingeführt wurden. Auch die Betonpolle­r, die Anschläge mit Lastwagen verhindern sollen, werden wieder aufgestell­t. Rund 20 000 Euro lässt sich die Stadt den Einsatz eines privaten Sicherheit­sdienstes kosten. Die meisten Besucher hätten kein Problem mit den Kontrollen, sagt Josef Diebold, der Chef des schwäbisch­en Schaustell­erverbands. Im Herbst habe es vereinzelt­e Beschwerde­n gegeben, dass die Ordner etwas unfreundli­ch gewesen seien. Diesen Fällen sei man aber nachgegang­en und habe sie geklärt.

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Foto: Silvio Wyzengrad Der „Drifting Coaster“steht schon auf dem Festplatz an der Langenmant­elstraße: Die Achterbahn ähnelt einer „Wilden Maus“. Die Neuheit ist allerdings, dass die Sitze so fest gemacht sind, dass sie in den Kurven durch die Fliehkraft nach außen...

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