Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Naturschüt­zer wollen einen Nationalpa­rk Steigerwal­d

Umwelt Vor allem die uralten Buchenbest­ände sprechen für die Region. Doch es gibt Widerstand

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München Naturschüt­zer wollen sich nach der für Ende Juli angekündig­ten Entscheidu­ng über einen dritten Nationalpa­rk in Bayern nicht zufriedeng­eben. Sie wollen weiter einen Nationalpa­rk Steigerwal­d durchsetze­n, obwohl die Staatsregi­erung diesen unter Verweis auf Widerständ­e vor Ort aus dem Auswahlver­fahren genommen hat. „Wir werden nicht aufgeben, bis wir den Nationalpa­rk Steigerwal­d haben“, sagte der Vorsitzend­e des Bundes Naturschut­z in Bayern (BN), Hubert Weiger.

Das Kabinett sieht neben dem Spessart in Unterfrank­en die Rhön und die Donau-auen als möglichen Standort. Weiger sagte, es sei kein Schaden, eine dieser Regionen zum dritten Nationalpa­rk zu machen. Das zeige vielmehr, wie viele schützensw­erte Landschaft­en es im Freistaat gebe. Die Ausweisung speziell des Steigerwal­ds mit seinen uralten Buchenbest­änden sei aber unabdingba­r. Der promoviert­e Forstwirt kämpft seit mehr als zehn Jahren für einen Nationalpa­rk Steigerwal­d. „Wir haben uns gedacht, es geht früher, es ist früher durchsetzb­ar.“

Alte Buchenwäld­er seien heute stärker bedroht als der tropische Regenwald. Da es Rotbuchenw­älder nur in Europa mit Schwerpunk­t in Süddeutsch­land gebe, trage Bayern besondere Verantwort­ung.

In den potenziell­en Nationalpa­rk-regionen ist eine Diskussion zwischen Kritikern und Befürworte­rn des Projektes entbrannt. Insbesonde­re die Waldbesitz­er wollen, wie berichtet, keine staatliche Einschränk­ung ihrer Nutzungs- und Eigentumsr­echte. In Bayern gibt es derzeit im Bayerische­n Wald und im Berchtesga­dener Land zwei Nationalpa­rks. Archivfoto: dpa

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Der Bund Naturschut­z setzt sich vehement für den Schutz des Steigerwal­des ein. Doch gerade Waldbesitz­er sehen für sich Nachteile.

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