Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ja zu Taschenkon­trollen am Plärrer

Volksfest Was Besucher auf das Volksfest mitbringen dürfen und was ihnen abgenommen wird

- VON EVA MARIA KNAB

Ob Tasche oder Rucksack: Wer damit auf den Osterplärr­er geht, muss am Eingang mit einer Kontrolle rechnen. Der stichprobe­nartige Sicherheit­scheck wurde wegen der wachsenden Terrorgefa­hr im vergangene­n Herbst auch auf Schwabens größtem Volksfest eingeführt. Nun wird er beibehalte­n. Aber was dürfen Besucher aufs Festgeländ­e auf dem Kleinen Exerzierpl­atz mitbringen und was nicht?

Laut Raffaele Esposito vom Sicherheit­sdienst ICPS kontrollie­ren die Mitarbeite­r Besucher auf unterschie­dliche Dinge, die nach der Plärrerver­ordnung nicht zulässig sind. Dazu rechnet er in erster Linie alle Arten von Waffen, zu denen auch Taschenmes­ser gezählt werden. Selbst die traditione­llen Hirschfäng­er in Trachtenle­derhosen sind für Besucher des Plärrers in der Regel nicht erlaubt.

Öfter findet der Sicherheit­sdienst Pfefferspr­ay in Damentasch­en. „Auch das muss abgegeben werden, kann aber am Ende des Volksfestb­esuchs wieder abgeholt werden“, sagt Esposito. Flaschen mit alkoholisc­hen Getränken dürfen ebenfalls nicht mit auf den Plärrer. Nach Beobachtun­gen des Sicherheit­spersonals haben vor allem jüngere Leute öfter mal Alkoholika zum „Vorglühen“im Gepäck. Diese werden jedoch am Eingang eingesamme­lt und weggestell­t.

„Besucher finden die Kontrollen überwiegen­d gut, nur ein kleiner Teil schimpft“, sagt Esposito. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine kurze Umfrage unserer Zeitung am Eingang zum Festgeländ­e am vergangene­n Wochenende.

Besucherin Antonia Schäfer sagt, der Sicherheit­scheck sei in Ordnung. „Durch die wachsende Terrorgefa­hr hinterfrag­t man zwar mehr, den Volksfestb­esuch will ich mir aber nicht nehmen lassen.“Fußballfan Sven Schmitz aus Köln ist mit seinen Freunden zum Spiel nach Augsburg gereist und hat einen Bierzeltbe­such auf dem Plärrer angehängt.

Die Taschenkon­trollen findet er gut. „Heutzutage weiß man nie, was einer dabei hat, so fühlt man sich sicherer“, sagt er. Lukasz Brud aus Polen hält es ebenfalls für „okay“, dass sein Rucksack vor dem Volksfestg­elände überprüft wird. Inzwischen gebe es internatio­nal in vielen Städten ähnliche Checks, sagt er. Allerdings glaubt er nicht, dass solche Kontrollen in Augsburg nötig sind und dass sie Terroriste­n abschrecke­n können.

Die Bilanz des Sicherheit­sdienstes zum Plärrerauf­takt am Wochenende: Zahlreiche Pfefferspr­ays und einige wenige Trachtenme­sser wurden gefunden, so Esposito, zahlreiche mitgebrach­te Bierflasch­en wurden sichergest­ellt.

Rund 20000 Euro lässt sich die Stadt den Einsatz des privaten Sicherheit­sdienstes kosten. Auch die Betonpolle­r, die Anschläge mit Lastwagen verhindern sollen, wurden wieder aufgestell­t.

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Foto: Annette Zoepf Am Eingang Langenmant­elstraße: An drej Anochin schaut bei Angelika Sche chinger in die Tasche.

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