Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mehr an die Geschäftsl­eute denken

- VON INA KRESSE Judenberg » ina@augsburger allgemeine.de

Baustellen sind lästig. Sie bedeuten oft Lärm, Einschränk­ungen und Umwege. Die meisten sind aber unausweich­lich. Wenn Fernwärmel­eitungen drohen, marode zu werden, müssen sie erneuert werden. Wie am Judenberg. Es hilft ja nichts. Das wissen natürlich auch die betroffene­n Einzelhänd­ler und Gastronome­n. Dennoch ist diese Baumaßnahm­e an der engen Passage eine sensible. Die Geschäftsl­eute in diesem Bereich leben von Laufkundsc­haft. Ausreichen­d sensibel wurde mit ihnen allerdings nicht umgegangen. Stadtwerke und Tiefbauamt haben es versäumt, sie rechtzeiti­g darauf aufmerksam zu machen, dass große Einschränk­ungen fürs Geschäft anstehen. Die Händler haben längst ihre Waren für diese Zeit eingekauft. Ihre Angst, darauf bald sitzen zu bleiben, ist verständli­ch. Die Koordinato­ren der Baustelle sagen zwar, es sei manchmal schwierig, einen genauen Zeitplan lange im Voraus festzulege­n. Gleichzeit­ig wird aber auch gesagt, dass Fernwärme generell nicht in Wintermona­ten verlegt wird und man auf Innenstadt­veranstalt­ungen, wie die Sommernäch­te, Rücksicht nehmen wollte.

Dass den Einzelhänd­lern da nicht schon ein gewisser Zeitrahmen im Vorfeld genannt werden konnte, mag man kaum glauben. Es ist nicht das erste Mal, dass eine späte Infopoliti­k für Ärger sorgt. 2014 wurde in der Altstadt die Sterngasse, die zum Elias-holl-platz am Rathaus führt, gesperrt. Damals stritten Stadtwerke und Stadt, wer früher die Öffentlich­keit hätte informiere­n müssen, dass die Altstadt für eine längere Zeit nahezu abgenabelt war. Wenn sich Einzelhänd­ler aus der Altstadt, wie am Infoabend zum Judenberg deutlich wurde, benachteil­igt fühlen, dann muss das faktisch nicht stimmen. Aber allein ihr Gefühl ist verständli­ch.

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