Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Lilien blühen auf
Obwohl sie keine realistische Chance mehr auf den Klassenerhalt haben, geben sich die Darmstädter nicht auf
Fußball ist Kopfsache. Jeder hat diesen Satz wohl schon gehört. Und natürlich steckt da etwas Wahrheit dahinter. Darmstadt 98 beweist momentan, was die Mentalität ausmachen kann. Der Abstieg aus der Bundesliga lässt sich realistisch gesehen nicht mehr verhindern. Doch die Lilien geben sich nach wie vor nicht auf und wollen sich erhobenen Hauptes aus dem Oberhaus verabschieden. So sangen die Fans des Tabellenletzten am vergangenen Spieltag „Nie mehr zweite Liga, nie mehr, nie mehr“. Und das, obwohl den Darmstädtern 14 Punkte auf den Relegationsplatz fehlen. Grund für die Euphorie am Böllenfalltor ist, dass die Mannschaft mittlerweile befreit aufspielt. Dabei bekommen sie zudem die
volle gegenUnd BuhrufeSpieler Schalke Anhängernwährend UnterstützungSchalke04 konnte hören,der ärgern,Fans war andere werden gefeiert.der und komplettderender Underdogder Profisdie Fans: MöglichkeitMit LockerheitLilien ausverkauft.der PfiffeDas den von UnterstützungSpiel und der auf FCihren die Die TeilnahmeHessen unrealistischer konntenan der wird.in Europader NachspielzeitLeague immer dendie 2:1-SiegtrefferLilien spielerisch bejubeln. unterlegen,Zwar warendoch mitsie den viel AbstiegWillen undin letzter Kampfgeist Sekunde konnten vertagen. Denn bei einer Niederlage wäre eine Rettung des Tabellenletzten auch theoretisch nicht mehr möglich. Trainer Torsten Frings weiß, was seine Mannschaft motiviert: „Das Beste, was es gibt, ist in der Bundesliga zu spielen. Ich
würde die Jungs nicht verstehen, wenn sie das nicht genießen und gewinnen wollten.“Schwierige Situation Da haben es andere abstiegsbedrohte Teams mental viel schwerer. So beispielsweise der Hamburger SV, der am Wochenende gegen die Lilien punkten muss. Nach der Niederlage im Nord-derby gegen Bremen rückt die gefährliche Tabellenzone erschreckend nahe – wieder einmal. Zwar ist der Bundesliga-dino noch Tabellenvierzehnter, allerdings haben Mainz und Augsburg mit 32 Zählern nur einen Punkt weniger als die Rothosen, dafür aber das deutlich bessere Torverhältnis. Und vor allem haben beide, nach erfolgloser Serie, nun einen Sieg im Rücken. Bei den Hamburgern hingegen ist der Aufschwung erst mal gestoppt. Fünfmal in Folge hatten die Mainzer zuletzt verloren und taumelten dem Tabellenkeller entgegen. Doch am vergangenen Spieltag gab es gegen Hertha BSC mit dem 1:0-Erfolg ein Erfolgserlebnis. Nachdem Trainer Martin Schmidt in die Kritik geraten war, die Vereinsführung aber an ihm festgehalten hatte, schöpfte er aus dem Erfolg gegen Berlin Hoffnung für die restlichen Spiele. So möchte er sein Team auch vor der Partie gegen den FC Bayern nicht aufgeben: „Wir waren da in den letzten Jahren nie chancenlos. Der Glaube macht vieles wahr“, gibt er sich optimistisch. Auch der FCA hat nach dem Erfolg gegen Köln den Glauben an sich zurückgewonnen und den Abwärtstrend gestoppt. Wer es am Ende aber schafft, die Klasse zu halten ist offen. Doch weil Fußball mehr Kopfsache ist, als man oft meint, spielt es sich mit einem Sieg im Rücken leichter.