Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

BALLBEGLEI­TER

Pierre Michel Lasogga Cleveres Zeitspiel

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Minutenlan­g wälzen die Fußballer sich schmerzver­zerrt auf dem Rasen, um kurz nach der Behandlung­spause wieder be schwerdefr­ei über den Platz zu spurten. Oder die Sportler stellen völlig überrascht – erst nach mehrmalige­m Auffordern – fest, dass sie von ihrem Trainer ausgewechs­elt werden. Anschließe­nd brauchen sie für die Distanz zur Seitenlini­e länger als so mancher Senior. Andere warten beim Einwurf auf den einen Spieler, der zu dieser Aufgabe berufen ist, und dieser schleicht von der anderen Seite des Feldes herüber. Zeitspiel gehört zum Fußball. Schließlic­h muss das Team, das in Führung gegangen ist, diese nur über 90 Minuten plus Nachspielz­eit bringen. Da helfen manchmal schon ein paar Sekunden. Dumm nur, wenn man hinten liegt und die Zeit gegen einen läuft. So erging es am ver gangenen Spieltag dem HSV im Nord Der by gegen Werder Bremen. Die 1:0 Führung hatten die Rothosen aus der Hand gegeben und lagen mit 1:2 hinten. Trainer Markus Gisdol brachte neben dem bereits einge wechselten Pierre Michel Lasogga in der Schlussvie­rtelstunde zwei weitere Offensiv kräfte. Er wollte zumindest einen Punkt mitnehmen. Was genau Lasogga vorhatte, weiß man nicht: Aber in der Nachspielz­eit als die Bremer weit in der eigenen Hälfte einen Freistoß bekamen, half er ihnen beim Zeitspiel. Absichtlic­h verhindert­e er das Ausführen des Freistoßes und tänzelte vor dem Ball herum. Selbst die Ermahnung von Schiedsric­hter Dr. Felix Brych nutzte nichts. Erst als der Referee mit seinem Freistoß Spray die 9,15 Meter Entfernung markierte, blieb der Hamburger An greifer zurück. So verstriche­n wert volle Sekunden. Zum Glück, dachte sich wohl Lasogga, denn es hätte schließlic­h auch 1:3 ausgehen kön nen...

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