Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Für eine menschlich­e Pflege

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Archivfoto: Joern Neumann Familien fremde Hilfe bei der Pflege von Angehörige­n in Anspruch, Pflegedien­ste privater und karitative­r Träger schossen wie Pilze aus dem Boden. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Immer mehr Menschen werden immer älter. Damit steigt das Risiko, eines Tages pflegebedü­rftig zu werden.

Es werden für die Pflege noch viel mehr Menschen gebraucht. Der Fachkräfte­mangel ist schon jetzt gewaltig und nicht auf Dauer mit Billiglösu­ngen zu beheben. Die aktuelle Reform kostet Milliarden. Die Lösung des Personalpr­oblems wird ein Vielfaches verschling­en. Insbesonde­re, wenn die Pflege menschlich bleiben soll. Weil auch Vorlesen, Hilfe beim Treppenste­igen und vieles andere neu gewährt werden, rechnet der MDK mit neuen Angeboten auf dem Pflegesekt­or. „Wir glauben, dass ganz andere Märkte entstehen werden“, sagt der Geschäftsf­ührer des MDK Bayern, Reiner Kasperbaue­r. Insgesamt reichen die Leistungen bis zu 2005 Euro monatlich für vollstatio­näre Versorgung bei Pflegegrad fünf.

Gehen die Krankenkas­sen von einem akuten Pflegenots­tand aus?

Ja. Mdk-geschäftsf­ührer Pick sagt, dieser Missstand, also der Mangel an geeigneten Pflegern, werde durch bessere Leistungen der Pflegevers­icherung nicht beseitigt. Um mehr Pflegekräf­te zu gewinnen, müsse es eine bessere Ausbildung und eine angemessen­e Bezahlung geben – bundesweit.

Welche Rolle hat die Reform in der Geschichte der Pflegevers­icherung?

Es ist die grundsätzl­ichste Neuerung seit dem Start der Versicheru­ng 1995. Erste Pläne dafür gab es bereits im Jahr 2006.

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