Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Biergärten sind startklar
Gastronomie Die Wirte haben ihre Vorbereitungen abgeschlossen und hoffen auf besseres Wetter – wie die Gäste
Ein lauer Sommerabend mit Freunden, ein kühles Bier auf dem Tisch und ein Hendl auf dem Teller – was gibt es Schöneres als einen gemütlichen Abend im Biergarten? Bei dem Wetter in diesen Tagen ist das kaum vorstellbar. Dennoch. Die Vorbereitungen für die Freiluftsaison sind längst abgeschlossen. Bis es jedoch so weit war, gab es in den Biergärten einiges zu tun.
„Viele Leute kommen bei gutem Wetter vorbei und denken, wir müssen nur die Tür nach draußen aufsperren und schon kann man den Biergarten benutzen“, sagt Philipp Schaffer, Geschäftsführer vom Riegele-wirtshaus und -Biergarten. Ganz so einfach ist es jedoch nicht.
Geöffnet hatte der Biergarten in der Frölichstraße am Tag des Bieres, am 23. April. Wenn auch seither nur sehr sporadisch. Dabei hatten die Betreiber längst alles vorbereitet. Den Kies aufgefüllt, die Tische und Bänke gereinigt, die Kühlanlagen überprüft und den Spielplatz kontrolliert, um nur ein paar der Aufgaben zu nennen. Im Garten steht zudem eine ungefähr 200 Jahre alte Buche – einer der ältesten Bäume in ganz Augsburg. „Der Baum muss alle zwei Jahre mit Dünger geimpft werden“, erzählt Schaffer. „Das steht dieses Jahr wieder an. Außerdem haben wir einen eigenen Kräutergarten, den wir neu bepflanzen.“ Zum Schluss musste noch das Personal angelernt und die Ware eingeräumt werden. Routine ist so eine Biergarteneröffnung keineswegs: „Das ist jedes Jahr wieder etwas ganz Besonderes. Gerade, weil die Eröffnung mit vielen Vorbereitungen und Arbeiten verbunden ist“, sagt er.
Der Riegele-biergarten ist mit seiner Selbstbedienung ein echter bayerischer Biergarten. „Der Unterschied zum Wirtshausgarten ist, dass die Gäste ihr Essen hier auch selber mitbringen können“, erklärt Schaffer. Ab wann der Riegelebiergarten regelmäßig geöffnet hat, können Interessierte auf der Facebook-seite nachlesen.
Beim Biergarten „Oblingers Lug ins Land“am Fischertor sehen Besucher hingegen auch ohne Internet, ob der Außenbereich geöffnet hat. In diesem Fall weht dort gut sichtbar, am höchsten Punkt der Stadt, eine Fahne. Wie bereits 1821. Damals schon konnten die Augsburger hier Biergartenatmosphäre genießen.
Im Jahr 2017 hat sich ein Blick zum Fahnenmast bisher aber meist erübrigt. Der Wirt Albert Oblinger wartet noch darauf, dass seine 24. Biergarten-saison richtig anläuft. Auch er hatte viel zu tun, bevor er seine Gastronomie mit viel Optimismus am ersten Aprilwochenende eröffnet hatte.
Im März waren Elektriker und Klempner vor Ort, genauso wie ein Landschaftsgärtner für die Grünanlage. Die Beleuchtung musste kontrolliert werden, alles geputzt und Bestellungen bei der Brauerei, dem Winzer und dem Bäcker abgegeben werden. Die Tische stehen hier den Winter über in einer Hütte und wurden jetzt wieder herausgeholt. Vielleicht werden sie an diesem langen Wochenende rund um den 1. Mai nach langer Zwangspause endlich bevölkert.